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Gesichter einer Geschichte
Aktion Port Woling - Geschichte erlebbar machen - hier speziell und sensibel über den deutschen Vernichtungsfeldzug durch Weißrussland - Nicht, um Schuldkomplexe zu nähren, sondern Aussöhnung durch Frieden und Freundschaft zu fördern. Dazu gehört gemeinsame Erinnerung.
Das Gesicht der Geschichte
Die Vorgeschichte der Veranstaltung “Das Gesicht der Geschichte”
Die Unternehmen “Dreieck” war Bestandteil des Generalplan Ost zur Kolonisierung und „Germanisierung“ von Teilen Ostmittel- und Osteuropas einschließlich der großangelegten Vernichtung der Bevölkerungsgruppen. Die Operation mit dem Codenamen “Dreieck” begann am 5. September des Jahres 1942 im Süd-Westen der weißrussischen Sowjetrepublik. Es war eine sogenannte Strafexpedition wegen Partisanenaktionen. In der Folgezeit wurden 6 Dörfer von den “Bestrafern” niedergebrannt und samt Bewohnern vernichtet.
Polizeikräfte aus dem faschistischen Deutschland richteten im 2. Weltkrieg unter den Bewohnern von Belarus unglaubliche Massaker an. Die Einwohner - überwiegend Alte, Frauen und Kinder - wurden systematisch und bestialisch ermordet.
Die »Liste zerstörter Siedlungen in Weißrussland« ist lang und scheint endlos.
Am 11. September 1942, gleich zu Beginn der Operation, überfiel ein Oranienburger Polizeibataillon die Gemeinde »Dremlevo«. Es geschah an einem christlichen Feiertag. Die Menschen versammelten sich in der Dorfkirche. Sie wurden separiert (Männer, Frauen, Kinder), in zwei große Scheunen getrieben und anschließend bei lebendigem Liebe verbrannt. Wer den Flammen entkam, wurde von deutschen Maschinengewehren getötet.
Das »YouTube Video« (mit der ergreifenden musikalischen Untermalung zur Vernissage) zeigt sowohl Bilder aus Dremlewo, als auch Bilder aus Chatyn (nicht zu verwechseln mit → Katyn). Chatyn, der “Friedhof der Dörfer” in Belarus, wo 186 komplett ausgelöschte Dörfer (samt Einwohnern) auf Grabsteinen verewigt sind und an die unsäglichen Gräueltaten der faschistischen Schergen erinnern. Allein im relativ kleinen Weißrussland wurden während des 2. Weltkriegs 2,3 Millionen Menschen ermordet.
Berichte im Vorfeld
Druschba-Fahrer und Friedensbotschafter waren im März des Jahres 2023 auf einer Friedensmission sowohl in → Dremlevo (bei → Brest) als auch in → Chatyn (bei → Minsk). Sie waren am 21.03.2023, einem Tag des Gedenkens, als Delegation in Dremlevo. Einige Monate zuvor war Oliver Schneemann schon dort mit 2 Freunden - die ersten Deutschen nach der Neugestaltung der Gedenkstätte.
Die Nachfahren der Täter traten in Belarus den Nachfahren der Opfer gegenüber. Sie nahmen die Geschichte in sich auf - sie gedachten der Opfer - sie berichten darüber, wieder und wieder. Damit sie nicht in Vergessenheit gerät.
Das Gesicht der Veranstaltung
„Die Vernichtung von Millionen slawischen Zivilisten in Weißrussland ist kein Thema für die offizielle deutsche Geschichtspolitik. Umso mehr fühlen sich deutsche Friedensaktivisten berufen, mehr für die deutsch-weißrussische Verständigung zu tun“ (Zitat: Wladislaw Sankin, RT-Beitrag, 18.09.2024).
Der Deutsche Oliver Schneemann lud am 8. September 2024 in Köln ein - zur Ausstellung und Vernissage “Das Gesicht der Geschichte” - einer Veranstaltung, die der Geschichte von Dremlevo gewidmet war.
Seine Botschaft ganz besonders, dass wir Deutsche nicht einen Schuldkomplex behalten oder nähren.
Ganz im Gegenteil - über die Aussöhnung mit Belarus und Russland können wir diesen “Schuldkomplex” auflösen. Weder Weißrussen noch Russen wollen uns in den Schuldkomplex führen, noch halten. Sie und wir wollen Aussöhnung durch Frieden und Freundschaft fördern. Dazu gehört auch die gemeinsame Erinnerung, wie in dieser Ausstellung.
Die Ausstellung präsentierte Werke von 10 weißrussischen Künstlerinnen und Künstlern vom 8. – 15. September 2024. Der Fokus lag auf nicht erzählten Geschichten über das Leid von Kindern, Frauen und alten Menschen in Dremlevo in Weißrussland im 2. Weltkrieg - sensibel und leise auf Leinwand.
Der Organisator
Oliver Schneemann - für mich ein aufrechter, empathischer Mensch und Antifaschist aus dem westlichen Deutschland, der nicht durch Bekundungen glänzt oder täuscht, wie viele Politiker, sondern eben durch Taten. “Mit eigenen Augen sehen und nicht aus westlichen Medien erfahren.” Mit diesem Motiv war er zurückliegend zum wiederholten Mal als Wahlbeobachter in Belarus. Hier auch ein Bericht “Dialog Wahlen in Belarus” vom Wahlbeobachter Oliver Schneemann.
In Belarus lernte er Geschichte des leidgeprüften Landes im 2. Weltkrieg kennen. Dort war er unterwegs unter dem Leitbild der Sicherung von Frieden und Freundschaft. Er glaubt an die Volksdiplomatie und gewann viele Mitstreiter. Er stellte fest - wie auch viele Mitreisende, dass die Berichterstattung der westlichen Leitmedien über Belarus realitätsfern und unfreundlich war/ist. Er möchte den Menschen in Deutschland und darüber hinaus das wahre Wissen aus Geschichte und Gegenwart über Belarus vermitteln.
Dremlevo existiert nicht mehr als Dorf. Im 2 Kilometer entfernten Nachbardorf Stepanki lernte Oliver Scheemann Vera Samsonovna kennen. Sie ist eine Überlebende des Massakers im Jahr 1942, weil sie damals gerade nicht im Dorf war.
Teaser zur Veranstaltung
Die Vernissage “Das Gesicht der Geschichte”
“In Zeiten von Kriegen geschehen unfassbar grausame Verbrechen. Im Zweiten Weltkrieg haben deutsche Faschisten einen Vernichtungsfeldzug durch Weißrussland geführt. Weder vor Frauen noch vor Kindern noch vor älteren Menschen haben sie Halt gemacht. In dieser Ausstellung wollen wir den Fokus auf diese nicht erzählte Geschichte richten.
Zehn weißrussische Künstlerinnen und Künstler haben diese Geschichte sensibel und leise auf die Leinwand gebracht. In den Gemälden wird die Vergangenheit lebendig. Die zarten Pinselstriche und die kraftvollen Gesten auf der Leinwand erzählen feinfühlig von den verlorenen Dörfern und Menschen, die einst in Flammen standen. Die Farben und Motive sprechen von Leid, aber auch von Hoffnung. Die Künstler haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerungen an diese tragischen Ereignisse wachzuhalten und somit den vergessenen Orten eine Stimme zu geben. Bewusst haben sie auf drastische Darstellungen verzichtet. Die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen in ihren Werken, während sie die Betrachter auf eine Reise durch die Geschichte mitnehmen.
Durch die Darstellung dieser Verbrechen in Form von Kunstwerken wird nicht nur an die Vergangenheit erinnert, sondern auch ein Bewusstsein geschaffen für die Grausamkeiten, die damals verübt wurden. Die Betrachter sind eingeladen, über die Lehren aus dieser dunklen Zeit nachzudenken und sich mit den moralischen Fragen auseinanderzusetzen, die sich daraus ergeben. Es ist nicht das Anliegen dieser Ausstellung den Schuldkult weiter zu nähren, sondern sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Völker freundschaftlich miteinander zu verbinden. Kriege erzeugen Verlierer auf beiden Seiten. Die unschuldigen Menschen auf beiden Seiten sind die Leidtragenden. Diese Ausstellung möchte Erinnern und Aufarbeiten. Nur wer seine Geschichte kennt, kann aus ihr Lehren ziehen und die Zukunft zu einer besseren verändern.
Aus der Asche erhebt sich neuer Mut und neue Hoffnung. Inmitten der Trümmer und des Leids erwacht langsam wieder die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft jenseits des Krieges. Der Blick aus den Trümmern auf den Horizont zeigt, dass trotz allem die Farben und Motive des Lebens weiter existieren und darauf warten, neu belebt zu werden” (Text: vom Veranstalter).
“Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten” (Zitat: August Bebel).
Zur Veranstaltung
Die Vernissage „Das Gesicht der Geschichte“ am 8. September 2024 in Köln war eine rundherum gelungene Veranstaltung mit wunderschöner, live-vorgetragener klassischer Musik (Julia Khmelevskaya - Piano, Ekaterina Zhuravskaya - Sopran, Ayla Emanet - Querflöte) sowie Redebeiträgen von Weißrussen (Kunstprofessorin aus Brest, zwei Botschaftsmitarbeiter, u.a. der derzeitige Geschäftsträger der weißrussischen Botschaft Andrej Schuplayk) und zwei Deutschen (Oliver Schneemann, Owe Schattauer).
Hier der eineinhalbstündige »Livestream« der kompletten Vernissage “Das Gesicht der Geschichte”.
Auszugsweise hier die Reden von »Oliver Schneemann« und »Owe Schattauer« zur Vernissage.
Die in der Veranstaltung ausgestellten künstlerischen Werke verdeutlichen Spuren der Erinnerung, sind leise Bilder fast vergessener Barbarei. Junge Künstlerinnen und Künstler der Kunsthochschule Brest nahmen in ihren Gemälden dieses berührende Thema auf. Sie thematisieren in leisen, nicht anklagenden, aber ergreifenden Tönen das große Leid, das die deutschen Okkupanten damals über das Land und die Menschen gebracht haben.
Zur Veranstaltung passend gab es ein besonderes Ereignis. Zum ersten Mal überhaupt wurde eine Gedenkveranstaltung aus Dremlevo live nach Deutschland bzw. Köln übertragen und vor Publikum aufgeführt. Hier die »Liveübertragung« (Митинг-реквием на месте сожженной деревни Дремлево).
Danke - Спасибо большое Дорогие Друзья - an alle Organisatoren, Ausstellende, Teilnehmende und Besucher. “Nie wieder darf ein gebildetes und kultiviertes Volk, wie das Deutsche, gegen ein gebildetes und kultiviertes Volk, wie das Russische, in den Krieg ziehen” (Zitat: Owe Schattauer).
Tun wir Alles aktiv gegen Revanchismus, → Militarismus, Zeichen des → Faschismus sowie für Frieden und gelebte Freundschaft. Der Preis ist eine lebenswerte Zukunft!
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Bilder der Ausstellung - Werke weißrussischer Künstlerinnen/Künstler
Dokumentation zu weiterem Ereignis
- Vom Friedensfest in Bautzen 2024 - von nachmittags bis tief in den Abend hinein wurde gemeinsam diskutiert, getanzt, gelacht und gesungen, um eine wichtige Forderung in die Welt zu tragen: die Forderung nach Frieden - das Motto des Abends: “Menschen weigert Euch, Feinde zu sein”
Bekanntmachung
- des Bremer Friedenskreises “Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e.V.” - für ein friedliches, respektvolles Miteinander zwischen Deutschland und Russland (Update 17.8.2024) » Deutsch-Russische Friedenstage im Herbst 2024
Nachsatz
Das Thema Erinnerung und Aufklärung bleibt ein am Anfang stehendes Erfordernis - leicht gesagt und schwer getan. Es erfordert viel Mut, viele Ideen, Mitwirkende, Plattformen und eine zunehmende sowie enge Vernetzung. Port Woling betreibt weiter Aufklärung u.a. zu den Themen …
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