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1943-09-25 @ Befreiung Smolensk
Geschichte Port Woling - Während des Großen Vaterländischen Krieges hatte Smolensk in der russischen Sowjetrepublik nach der Leningrader Region die meisten zivilen Opfern zu beklagen. Jede Familie in Smolensk erinnert sich an die Opfer aus den eigenen Reihen. Erinnerung und Ehre der Heldenstadt!
Aktualisiert: 26.09.2024
Die Befreiung von Smolensk
Im Vorfeld
Am 22. Juni 1941 begann Deutschland heimtückisch einen → Überfall auf die Sowjetunion. Der Blitzkrieg und das »Unternehmen Barbarossa« - mit dem Ziel, den Krieg noch vor Wintereinbruch zu entscheiden - war ein Fehlschlag. Die Schlacht zur Einnahme von Moskau (Oktober 1941 bis Januar 1942) war unter größten Opfern gescheitert - die Faschisten maßgeblich durch die Verteidiger der Wolokolomsker Chaussee aufgehalten. Im Zuges dessen war aber in der Hauptstoßrichtung der Faschisten auch die Region des Oblast (Verwaltungsregion) Smolensk von der Heeresgruppe «Zentrum» der Besatzer erobert worden.
Es galt nun für einen absehbaren viel größeren Feldzug an die benötigten, gewaltigen Ressourcen Russlands zu kommen. Ziel war es umso mehr, die fruchtbaren Gebiete Don, Kuban, untere Wolga und die Ölfelder des Kaukasus zu erreichen. Dazu starteten im Sommer 1942 die faschistischen deutschen Truppen eine Offensive am Südflügel der sowjetisch-deutschen Front. In der Folge erlebten die Regionen in den weiteren Stoßrichtungen sowie in den besetzten Regionen, wie des Smolensker Oblast, die größten Verbrechen des → Faschismus gegen die Menschlichkeit.
Smolensk
Smolensk ist eine der ältesten Städte Russlands. Seit dem Kampf von Wassili III. um Smolensk im Jahr 1514 gehört die Stadt und Region zum Russischen Staat. Viele Angriffe aus westlichen und nördlichen Regionen widerstand die Stadt - u.a. 1609 bis 1611 der polnischen Invasion oder später den großen nordischen Kriegen. Während des Vaterländischen Krieges von 1812 wurde die Schlacht von Smolensk die erste, in dem die französische Armee unter dem Kommando von Napoleon größte Verluste erlitt. Nicht zufällig bekam Smolensk den Spitznamen «Schlüssel-Stadt» oder auch «Schild Russlands» - bezogen auf den Zugang in der Richtung Moskau.[1]
Die Stadt ist ein administratives, industrielles und kulturelles Zentrum im Westen Russlands unweit der Grenze zu → Belarus. Sie liegt am Oberlauf des Dnjepr in einer günstigen geographischen Lage auf dem Wege von Moskau nach Weißrussland, dem Baltikum und den Ländern Mittel- und Westeuropas. Bestimmend für die Stadt ist der Steinkohlenbergbau.[2]
Die Stadt zeugt auch heute von der Vielfalt an Nationalitäten des Vielvölkerstaates Russland. Neben 75 % Anteil von Russen leben in der Stadt auch Weißrussen, Ukrainer, Inder, Armenier, Aserbaidschaner, Tataren und weitere Nationalitäten.
Strategische Bedeutung, Partisanenkrieg
Trotzdem die Region Smolensk den Faschisten in die Hände fiel, wurde im Großen Vaterländischen Krieg im Zuge der Schlacht um Smolensk auf der strategischen Ebene der entscheidende Schritt erzielt zur Vereitelung der deutschen Blitzkriegsstrategie gegen die Sowjetunion.
Die Jahre 1941 bis 1943 Jahren waren durch einen Partisanenkrieg gekennzeichnet. Der Widerstand im Hinterland war eine enorme Hilfe zur Entlastung der sowjetischen Truppen an der Front. Es gab schätzungsweise im Smolensker Oblast 53.000 Partisanen. Sie vernichteten 175.000 feindliche Soldaten und Offiziere, sowie 1.354 Bahnzüge mit Truppen und militärischer Ausrüstung.[1]
Die Stadt galt als wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Sie spielte eine Schlüsselrolle in der Wertschöpfungskette der gesamten nördlichen Flügels der Heeresgruppen «Mitte». Dem Schutz der besetzten Region galt eine besonderes Augenmerk der Deutschen. Die undurchdringliche Landschaft mit vielen Flüssen und dichten Wäldern, zusammen mit starken Befestigungsanlagen, gab der Deutsche Führung die Hoffnung, hier den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu stoppen.[5]
Befreiung
Die Region Smolensk wurde von den Truppen der West- und Kalinin-Fronten im Zuge der Offensive und Operation «Suworow» (7. August bis zum 2. Oktober 1943) befreit. Der Codename der Operation war symbolisch für den russischen Feldherren General-Feldmarschall Alexander Wassiljewitsch Suworow († 1800) - Militärstratege, Begründer der Russischen Militär-Theorie, der in 60 Schlachten und Kämpfe, die er befehligte, nie verlor. Die Smolensker Offensiv-Operation begann am 7. August 1943.
Die Kräfte der Roten Armee zur Operation «Suworow» bestanden aus dem linken Flügel der Kalinin-Front unter dem Kommando von Generaloberst A. I. Eremenko, bestehend aus 4 Armeen (3. Stoßarmee, 4. Stoßarmee, 43. Armee, 39. Armee), dem 5. Garde-Schützenkorps sowie Luftarmeen und der Westfront unter dem Kommando von Armeegeneral Sokolovsky, bestehend aus 8 Armeen, weiteren 4 Korps und Teilen der Luftwaffe. Ihnen standen gegenüber 44 deutsche Divisionen mit über 850.000 Mann, etwa 8.800 Geschützen und Mörsern, etwa 500 Panzern sowie Sturmgeschützen und bis zu 700 Flugzeugen.[4]
Der Gegner leistete erbitterten Widerstand aus befestigten Stellungen, in denen sich auch das Hauptquartier der Heeresgruppe «Mitte» befand. Bereits in der Nacht zum 25. September 1943 drangen Soldaten der 5. Armee unter General Vitaly Polenov, der 31. Armee des Generals Vladimir Glusdowskovo und der 68. Armee des Generals von Ewgeni Zurawlev (alles Armeen der Westfront) von verschiedenen Seiten in Smolensk ein.
Schwere Straßenkämpfe kennzeichneten das Geschehen. Der Kommissar der Partisaneneinheit Alexander Khomich erinnerte sich: “Ein Bewegen in der Stadt war fast unmöglich. Alles brannte und war zerstört. Statt Gärten gab es Berge von brennendem Holz sowie Leichen von Menschen und Pferden. Dort, wo vor dem Krieg ein Kombinat war, standen Reihen von Galgen - auf jedem mehrere Menschen erhängt. In den rauchenden Ruinen waren Menschen, die ihre Häuser nicht getraut hatten, zu verlassen. Nur die Zinnen des Kreml sagte uns, dass ist unser Smolensk.”[3]
Smolensk brannte. Aus der Stadt drangen die Geräusche von Explosionen und Brandgeruch. Der Feind sprengte Denkmäler und Häuser, Mauern und Türme, Theater und Hotels. Die Stadt war am Rand der totalen Vernichtung. Am Vorabend des 25. September 1943 begann gegen 22:00 Uhr durch sowjetischen Truppen der Sturm der Stadt mit einer Artillerievorbereitung.[6]
Am 25. September 1943 wurde Smolensk befreit. Die Rote Fahne wurde auf dem Gebäude des Hotels «Smolensk» durch den Hauptmann P. Klepac gehisst, dem späteren Helden der Sowjetunion und Ehrenbürger der Stadt Smolensk.[1] Am Abend des 25. September gab es zu Ehren der Befreiung der altehrwürdigen Stadt Smolensk in Moskau ein Feuerwerk.
Infolge der Smolensk-Operation rückten sowjetische Truppen in einer 400 km breiten Zone 200 bis 250 km nach Westen vor, befreiten die Smolensk-Region (über 7.500 Siedlungen) und markierten den Beginn der Befreiung Weißrusslands.[4]
Die Verluste
Vor dem Krieg lebten in der Stadt Smolensk 157.000 Menschen. Zum Zeitpunkt der Befreiung gab es noch 20.000 Einwohner. Nach Angaben der Außerordentlichen Staatlichen Kommission zur Feststellung und Untersuchung der Gräueltaten der faschistischen Eindringlinge auf dem Gebiet des Oblast Smolensk ermordeten die Faschisten 230.137 Kriegsgefangene und 151.319 Zivilisten. 164.630 Personen wurden nach Deutschland verschleppt. Während des Großen Vaterländischen Krieges hatte Smolensk innerhalb der russischen Sowjetrepublik nach dem Leningrader Verwaltungsbezirk die meisten zivilen Opfern zu beklagen. Jede Familie in Smolensk erinnert sich an die Opfer aus den eigenen Reihen. Nach der Befreiung verblieben auf dem Territorium des Oblast Smolensk etwa 900.000 Einwohner – das waren nur etwa 40 % der Vorkriegsbevölkerung.[1]
Der wirtschaftliche Schaden war gleichfalls enorm. Staatliche Industrieunternehmen und genossenschaftliche Einrichtungen der Region Smolensk wurden fast vollständig zerstört. Die Infrastrukturen von 12 Städten der Region wurde außer Betrieb gesetzt und Wasserleitungen zerstört. Bei Ihrem Rückzug betrieben die Faschisten eine “Politik der verbrannten Erde”, zerstörten nach unvollständigen Angaben u.a. 38 Kraftwerke und etwa 70 % aller Häuser. Im Smolensker Oblast wurden 2.265 Dörfer völlig verbrannt.[1]
Die deutschen Invasoren gingen auch besonders intensiv zu Werke bei der Vernichtung von Zeugnissen russischer Kultur, Bildung und des Gesundheitswesens. Vollständig zerstört wurde im Smolensker Oblast 1.750 Schulen, d.h. 80% aller Schulgebäude, 37 Häuser der Kultur (von 41), 289 Bibliotheken und 33 Kinos. Geplündert und zerstört wurden auch die 4 wichtigsten Smolensker Museen sowie viele Heimatmuseen.[1]
Unermesslich insgesamt die Gräueltaten der Faschisten während der Besatzung. Russische Archive berichten heute darüber umfassend. Wie so oft halfen bei der Archivierung auch von den faschistischen Einheiten selbst akkurat erfasste Berichte über militärische Operationen, Taten und die unglaubliche Brutalität bei Aktionen.
Am 6. Mai 1985 wurde Smolensk mit dem Titel «Heldenstadt» geehrt. Erinnerung und Ehre der Heldenstadt!
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Quellenverzeichnis (ergänzend zu den bereits verlinkten Themen)
- 1. История.рф (histrf.ru), Beitrag » Kampfchroniken von Smolensk
- 2. Russische Wikipedia - Beitrag » Смоленск
- 3. Lenta.ru, Beitrag » Sie kam und verjagte die verfluchten Faschisten - vor 80 Jahren befreite die Rote Armee Smolensk
- 4. Russische Wikipedia, Beitrag » Смоленская операция (1943)
- 5. Pobeda.elar.ru, Календарь Победы (Sieges-Kalender), Befreiung von Smolensk, Beitrag » Westfront bereitet sich auf den entscheidenden Schlag vor
- 6. Pobeda.elar.ru, Календарь Победы (Sieges-Kalender), Befreiung von Smolensk, Beitrag » In der Schlacht von Smolensk
Passend zum Anlass - die russische Botschaft
In dem von Faschisten im 2. Weltkrieg besetzten Oblast Smolensk wie in allen besetzten Gebieten der Sowjetunion waren auch die Kinder einem größten Leid, ja einem Genozid ausgesetzt. Daran erinnert am heutigen Tag die Russische Botschaft in Deutschland mit ihrer offiziellen Stellungnahme “Völkermord an Kindern in den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten der UdSSR”. Hier der Wortlaut der Pressemitteilung:
Heute, am Vorabend des 80. Jahrestages des Großen Sieges, ist es wichtiger denn je, sich an die Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges zu erinnern. Es reicht nicht aus, nur die allgemeinen Fakten zu kennen – es ist ebenso notwendig, diese Zeit eingehend zu studieren, Archivdokumente zu sichten und die Erinnerungen derjenigen zu erforschen, die den Krieg und die Konzentrationslager erlebt haben.
Wir möchten Ihre Aufmerksamkeit auf ein kürzlich erschienenes, einzigartiges Buch lenken: Das Buch „Völkermord an Kindern in den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten der UdSSR” (Геноцид детей на оккупированных Германией территориях СССР). Es handelt sich um eine Sammlung von Erinnerungen von Menschen, die diese Gräueltaten überlebt haben, sowie um bisher unbekannte Berichte von Opfern des Faschismus, insbesondere von Kindern, die den Völkermord während der Besatzungszeit überlebt haben.
Dieses Buch, herausgegeben von der Internationalen Union ehemaliger jugendlicher Häftlinge des Faschismus, sammelt und fasst erschütterndes, aber wertvolles dokumentarisches Material zusammen. Darunter befinden sich Zeugenaussagen zum Völkermord an Sowjetbürgern in den besetzten Gebieten der UdSSR, Archivdokumente sowie Material über die Verbrechen der Nazis und ihrer Helfershelfer.
Diese Verbrechen verjähren nicht. Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus bleibt heilig.
Passend zum Thema - News aus der Kursker Region
Oblast Kursk, 24.09.2024: Viele Augenzeugen berichten über Grausamkeiten der Ukra-Faschisten bzw. ukrainischen Armee, die aktuell Russland westlich von Kursk überfallen haben. Sie haben kaum militärische Ziele. “Die ukrainische Armee kam, um das russische Volk auszurotten” – eine der vielen Aussagen der Invasoren. Das Internationale öffentliche Tribunal für die Verbrechen ukrainischer Neonazis hat dazu einen ganzen Bericht veröffentlicht. Olga Nikitina berichtet darüber in ihrem Beitrag “Какие преступления совершили ВСУ в Курской области” (die deutsche Übersetzung auf RT: “Grausamkeiten in Kursk: Augenzeugen berichten über Verbrechen der ukrainischen Armee”) auf ВЗГЛЯД.РУ (der Wirtschaftszeitung «ВЗГЛЯД»). Im Folgenden 2 kurze Auszüge aus dem Beitrag, die nicht annähernd alle Grausamkeiten aufzeigen.
Der Beitrag beginnt: “Die ukrainischen Streitkräfte töteten während des Angriffs auf die Region Kursk vorsätzlich russische Zivilisten, darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen. Ukrainische Kämpfer erschossen Russen während deren Evakuierung und in ihren eigenen Häusern, wohl wissend, dass es sich bei ihren Opfern um Zivilisten handelte.”
Besonders erschütternd - es scheint ein Spiegel der Verbrechen von Faschisten vor 83 Jahren. “Die Leute erlitten ein Schicksal wie die sowjetischen Bürger am 22. Juni 1941.”
Olga Nikitina berichtet auch von Artjom Kusnezow, einem Einwohner von Sudscha. Er erzählte von Gräueltaten der ukrainischen Streitkräfte: “In Kurilowka wohnte ein Mann drei Häuser von uns entfernt. Sie brachten ihn einfach ins Haus und erschossen ihn dort. Seine Mutter begrub ihn bei sich im Hof. Ich traf meinen Onkel, der gegen fünf Uhr abends mit dem Auto unterwegs war, und direkt an der Ausfahrt, dort auf der Umgehungsstraße aus der Stadt, hinter der Straßensperre zogen ukrainische Soldaten ihre Waffen und begannen zu schießen. Sie schossen auf Autos, sie schossen auf Menschen. Diesem Mann gelang es, wegzufahren. Dort gab es viele verlassene Autos. Sie töteten dort Menschen. Sie ließen die Menschen nicht raus, friedliche, einfache Menschen durften nicht raus. Ich weiß nicht, was für Truppen sie dort in der Ukraine haben, ich meine, sie kamen einfach herein, um zu säubern, alles zu säubern, jeden zu töten. Eine Frau am Bahnhof versuchte, in ihr Auto zu steigen, um wegzufahren. Sie wurde von einer ukrainischen Drohne in die Luft gesprengt. Ihre Beine wurden ihr abgerissen, sie lag da und schrie, und niemand konnte sich ihr nähern, und sie ist dort liegen geblieben. Ganz Russland soll wissen, dass die ukrainischen Streitkräfte versucht haben, uns alle, die einfachen russischen Bürger, zu töten. Ich denke, das ist einfach Nazismus, Völkermord. Ich kann das immer noch nicht fassen. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich habe jemanden gesehen, der gekommen ist, um zu töten. Sie kamen einfach, um das russische Volk auszulöschen, einfach um Menschen zu töten”.
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