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1944-01-27 @ Leningrader Blockade
Geschichte Port Woling - Es war keine militärische Operation, es war von Beginn an ein geplanter, grausamster Genozid - die Blockade und Aushungerung der Stadt Leningrad im 2. Weltkrieg - Erinnerung an die Genozid von damals und heute
Hört die Geschichte, wie sie war, und ihr hört die Signale … über das, was auf euch zukommt, wenn ihr die Zeitzeichen missachtet und nicht handelt (Woling).
BLOCKADE

Leningrad
Die Blockade und Belagerung von Leningrad begann am 8. September 1941. Sie endete am 27. Januar 1944 - nach fast zweieinhalb Jahren. 872 Tage dauerte die Belagerung zur Aushungerung Leningrads - auf Befehl Hitlers. Hitler nennt die Stadt der Oktoberrevolution ein “Giftnest” und befiehlt Ende des Sommers 1941, dass die Stadt “zerschossen und ausgehungert” werden soll.
Die BRD weigert sich bis heute, die Leningrader Blockade und damit verbundenen systematischen Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit als Völkermord anzuerkennen. Sie ist bestrebt, die historische Schuld an diesem schrecklichen Verbrechen zu verwischen.
Auschwitz
Genau ein Jahr später - zu Beginn des letzten Kriegsjahres 1945 -, gleichfalls an einem 27. Januar, wurde von der Roten Armee das Konzentrationslager → Auschwitz befreit. Das KZ Auschwitz, ein von den Deutschen errichtetes Vernichtungslager, befand sich im vom Deutschen Reich annektierten Teil Polens.
Der 27. Januar
Der 27. Januar - ein Tag der Befreiung - ein Datum mit doppelter Bedeutung. Was haben beide Ereignisse gemeinsam?
Das Ende planmäßig organisierter Genozide. Die Juden in Auschwitz wurden vergast - die Russen in Leningrad dem Hungertod übergeben. Bei beiden grausamsten Verbrechen gab es schätzungsweise jeweils 1,1 Millionen Opfer.
Es ist eine gemeinsame Erinnerung aus einem Geschichtsbuch - über die gleichen Qualen, die gleichen Täter, die gleichen Profiteure, die gleichen Motive, das immer Unmenschliche. Gibt es schrecklicheres?
Die Täter beider Ereignisse, es waren die Faschisten und ihre Taten grausamster Völkermord - auch Genozid genannt.
Zu Beginn beider Ereignisse wusste keiner der Betroffenen, dass ihnen die Hölle auf Erden bevorstand.
Genozid - seit der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 ein Straftatbestand im Völkerstrafrecht. Die Zahl der Opfer beider Ereignisse genau zu ermitteln, ist schier unmöglich. Unabhängige Quellen gehen bei beiden Verbrechen von jeweils etwa 1,1 Millionen Opfern aus. Die Leningrader starben überwiegend an Hunger, aber auch durch einen ständigen Luft-und Artilleriebeschuss.
Tagebuch aus Leningrad
Aus dem Tagebuch der damals 11-jährigen Tanja Sawitschewa im belagerten Leningrad:
“Schenja starb am 28. Dezember 12:30 Uhr 1941.”
“Oma starb am 25. Januar um 3:00 Uhr 1942.”
“Leka starb am 17. März um 5.00 Uhr 1942.”
“Onkel Vasya starb am 13. April 2 Uhr morgens 1942.”
“Onkel Lesha, 10. Mai um 4 Uhr Nachmittag 1942.”
“Mama - 13. Mai um 7:30 Uhr 1942.”
“Die Savichevs sind gestorben.”
“Alle sind gestorben.”
“Nur Tanya blieb übrig.”

Zeilen der nackten, bitteren Wahrheit über die Blockade. Kann man Leid ermessen?
Das Tagebuch der Tanja Sawitschewa. Es wurde von ihr tatsächlich im belagerten Leningrad geführt. Während ihre Nächsten vor Hunger starben, fand sie die Kraft zum Festhalten dieser kurzen Zeilen. Eine unglaubliche Fügung brachte sie dazu, die Erinnerung an ihre Lieben und an die Geschehnisse zu bewahren - am Beispiel einer ganzen Familie die Tragödie einer ganzen Stadt und eines ganzen Landes.
Tanjas Notizen wurden später bei Schulkindern in der Sowjetunion, Russlands und der Belarus bekannt, so wie das Tagebuch der Anne Frank in der DDR. Und heute?
Genozid
Im Jahr 2024 beging Russland den 80. Jahrestag der vollständigen Aufhebung der Belagerung von Leningrad am 27. Januar 1944. Die Leningrader Blockade gehörte zu den eklatantesten Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg. Sie war keine militärische Operation, sondern gezielter Massenmord.
Die von der deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg vollzogene Aushungerung der Stadt Leningrad war von Beginn an ein strategisch geplanter, grausamster Genozid.
Die Belagerung war Teil der faschistischen “Hungerpolitik” gegenüber slawischen Menschengruppen. Es war NS-Strategie im Krieg gegen die Sowjetunion, die Wehrmacht ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung aus den besetzten Gebieten zu versorgen. Dabei galt es, die Einwohner durch Repressionen und Hunger zu vernichten.
Diese Vernichtungspolitik war zuvor schon in Polen verfolgt worden. Jeder sechste Pole kam durch die faschistischen Besatzer um’s Leben.
Vernichtung
Am 8. September 1941 gab es das erste Bombardement auf die Großstadt Leningrad mit seinen 2,5 Millionen Einwohnern. Gegen 8:00 Uhr abends gab es Luftalarm. Die ganze Nacht fielen in allen Teilen der Stadt Bomben. Die Blockade begann.
Die Junkers kamen mit ihren todbringenden Lasten über Tage in Wellen. Auch der Zoo wurde schwer getroffen - Tiere waren tod oder liefen verwirrt durch die Straßen. Über der Stadt trieben viele Sperrballons gegen Luftangriffe, aber ohne viel Nutzen.
Die Menschen dachten, die Stadt sein uneinnehmbar. Das war sie in der Folge auch, aber nicht unzerstörbar.
Zuerst wurden auch die zentralen Lebensmittellager der Stadt getroffen.
Die strategische Lebensmittelreserve war gleich zu Beginn der Belagerung vernichtet. Die Masse der Bevölkerung wurde nun auf Lebensmittelkarten mit sehr bescheidenen Rationen versorgt. Ab 15. September sank nach Berichten von Zeitzeugen die Tagesration für Brot schon auf 250 Gramm.
Hunger
Die Leningrader begriffen immer noch nicht, was ihnen langfristog drohte. Einige hatten bescheidene Lebensmittelvorräte angelegt - Andere hatten nichts. Der Hunger entwickelt sich immer mehr zum allergrößten, wahrnehmbaren Problem für die Menschen - noch vor den Luftangriffen.
Schon wenige Wochen nach dem Beginn der Belagerung begann der Hunger für die zweieinhalb Millionen Menschen in der Region ernsthafte Auswirkungen zu zeigen. Zunächst kamen vor Hunger viele Fälle von Bewusstseinsverlusten der Menschen auf den Straßen und bei der Arbeit. Es folgten die ersten Fälle von Tod durch Erschöpfung.
Lebensmittelvorräte kamen nur begrenzt in die Stadt - auf dem Luftweg und auf dem Wasserweg über den Ladoga-See, bis dieser im Winter gefror. Der See war als Transportstrecke über Wochen wieder ungeeignet, bis das Eis ausreichende Dicke für Autos erreichte. Alle die Transporte über den See passierten unter dem ständigen Feuer des Gegners.
Angst und Hoffnung
Die Menschen im Blockadering schwankten innerlich zwischen Hass auf die Deutschen und dem Gefühl des Instichgelassens von der eigenen Regierung.
Sie spürten während der Angriffe kaum Angst - es war Normalität - am schrecklichsten war aber die Angst beim Warten auf den nächsten Angriff. Irgendwann begriffen die Leningrader, dass sie nicht allein waren - als z.B. der große sowjetische Komponist Dmitri Schostakowitsch in Leningrad zu Ehren der Verteidiger seine neueste Sinfonie schrieb. Die Geschichte um die Uraufführung der Sinfonie Nr. 7 von Dmitri Schostakowitsch im belagerten Leningrad war Beispiel für den Überlebens- und Siegeswillen der Leningrader. Die Uraufführung geschah unter feindlichem Beschuss. Das Theater war trotzdem gefüllt.
Die Sinfonie verherrliche Wahrheit und das Licht, das immer die Mächte der Finsternis besiegt, sagte Wladimir Putin in einer Videoansprache an die Teilnehmer eines Konzerts auf der Wassiljewski-Insel in St. Petersburg anlässlich des 80. Jahrestags der Uraufführung der Komposition zur Blockade.
Tödlicher Winter
12. Oktober 1941 - die Ration sank für die nächsten 10 Tage auf 200 Gramm Brot täglich sowie 50 Gramm Zucker, 100 Gramm Flanzenöl, 3 Packen Streichhölzer, 100 Gramm Fleisch, 200 Gramm Graupen (Zeitzeugenbericht). Die Arbeiter in den unter Beschuss stehenden Werken kürzten ihre Rationen zugunsten der Soldaten an der Front.
Ab Oktober begann das Massensterben durch Verhungern - das stille Sterben wurde Normalität. In der Stadt gab es bald keine Katzen oder Hunde mehr. Die Menschen überlegten nur noch, wie sie ihre Angehörigen am Leben erhalten konnten. Allein im ersten Blockadewinter 1941-1942 starben eine Viertelmillion Leningrader.
Im diesem tödlichen Winter wurde pro Tag an die Leningrader nur noch eine Brotration von 125 Gramm verteilt - Arbeiter bekamen etwas mehr. Die bedeutende Rüstungsindustrie von Leningrad setzte ihre Produktion fort. Die Arbeiter lieferten Panzer, Geschütze und Munition für die Verteidiger ihrer Stadt direkt an die Front, u.a. bis zum Ende der Blockade den legendären T-34-Kampfpanzer.
Die Größe und Furchtbarkeit dieser Belagerung erkennen in dieser Zeit selbst Wehrmachtsangehörige beim abendlichen Blick auf den geröteten Leningrader Himmel. Sie sind Teil des Vernichtungswerks, Mittläufer, willenlose Mittäter.
Tod in der Festung
Versuche, die Belagerung zu brechen, waren erfolglos. Zum Sommer 1942 verstärke die Wehrmacht den Beschuss und die Bombardierung der Stadt. Rund um Leningrad sorgten Artillerie-Batterien für den Beschuss. Schwerste, bahnbasierte Weitstreckengeschütze verrichteten über bis zu 28 km ihr Werk mit Geschossen bis zu 900 kg.
In dieser Zeit verwandelt sich die Stadt in ein stark befestigtes Gebiet. Es hieß, die Deutschen könnten versuchen, die Stadt zu nehmen. Tausende von Kilometern an Gräben und Ingenieurbauwerke zur Verteidigung wurden geschaffen. Viele Menschen hausten in Luftschutzkellern. Sie waren am Verzweifeln und andererseits stark - sie wollten das Ende der Belagerung erleben. Doch die Blockade ging noch lange Zeit weiter.
Hunger muss man erlebt haben. Die Menschen in der Stadt erlebten es grauenhaft über zweieinhalb Jahre. Seuchen setzten zusätzlich den Menschen zu. Keine Leningrader Familie, die nicht Opfer zu beklagen hatte. Tote überall auf den Straßen. Es traten Fälle von Kannibalismus, des Verzehrs des Fleisches von Toten, auf. Während der Blockade war es verboten, Zahlen über Tote zu veröffentlichen - Hungertod ist kein Heldentod.
Särge und Särge - Leichen und Leichen - sie prägten das Bild der Stadt. Familien trugen und zogen einen nach dem anderen zu den Leichensammelstellen. Die Stadt war im Winterfrost wie erstarrt.
Befreiung aus den Ruinen
Der einzige Weg aus dem Ring führte im Winter über 30 Kilometer über den zugefrorenen Ladogasee. Auch im folgenden Winter wurde die «Straße des Lebens» über den Ladogasee zur Versorgung aufrechterhalten. Leningrader sollten in Massen über diese Straße evakuiert werden. Der Weg lag unter ständigem Beschuss der Deutschen, so dass die Evakuierungen im 1. Winter eingestellt wurden. Bis Januar 1942 konnten gerade einmal 36.000 Menschen evakuiert werden. Viele Leningrader wollten ihre geliebte Stadt trotz aller Entbehrungen auch nicht verlassen.
Parallel verlief auf dem linken Ufer der Newa und des Ladogasees entlang der Südküste eine Bahnlinie - nur 3 bis 4 Kilometer von den deutschen Artillerie-Stellungen entfernt. Sie erhielt den Spitznamen «Korridor des Todes», spielte aber eine wichtige strategische Rolle bei der Verteidigung von Leningrad, einschließlich der späteren Aufhebung der Blockade. Über diese Lebensstraßen wurde weitere Leningrader evakuiert.
Im Sommer 1943 zog wieder ansatzweise so etwas wie ein zivilisiertes Leben ein. Die ausgemergelten Menschen kamen aus den Ruinen und Luftschutzkellern. Sie konnten die Sonne genießen. Einige ermutigten sich bzw. richteten sich beim Lesen deutscher Klassiker, mit Werken von Goethe und Schiller wieder auf. Eine Germanistikprofessorin in Leningrad rezitierte diese Dichter auswendig. Paradox? Die Tragödie “Faust” spendete ihnen wieder Kraft und Mut. Straßenbahnen wurden wieder in Betrieb genommen. Auf den Wiesen Leningrads wurde Gemüse angebaut. Trotzdem - der Hunger blieb.
Am 14. Januar 1944 begannen Truppen der Leningrader, Wolchower und der 2. Baltischen Front eine strategische Offensive. Leningrad wurde in der Folge vollständig entlastet und die Blockade bis zum 27. Januar 1944 durchbrochen.
Warum erinnern
Der → Große Vaterländische Krieg. Viele grauenvolle, aber auch heldenhafte Ereignisse in diesem Befreiungskrieg, so auch die Blockade Leningrads, sind tief im kollektiven Gedächtnis Russlands und der Orte des Geschehens eingegraben bzw. verankert.
Warum sollte wir Deutsche uns an diese Vergangenheit erinnern?
Vergessen wir nicht - nach dem vom deutschen Faschismus ausgehenden Krieg hatte die Sowjetunion über 27 Millionen Tote zu beklagen. Allein in Belarus kam jeder dritte Einwohner um’s Leben.
Und die Sieger bzw. Befreier Deutschlands vom Faschismus verziehen den Deutschen im Laufe der Jahre (!) - so unglaublich es klingt. Gerade darin zeigte sich die besondere Größe der sowjetischen Menschen und der russischen Seele.
Verzeihen

Zu meinem Besuch als Friedensbotschafter in → Belarus im März 2023 sagte ein Freund und Einwohner von Belarus, dass damals verziehen wurde, war gut so.
Wir traten als Nachkommen der Täter den Nachkommen der Opfer Auge in Auge an den Stätten des Grauens gegenüber - und wurden als Freunde empfangen.
Und er sagte auch:
Sollten aber jemals wieder deutsche Panzer und Soldaten in Belarus oder auf russischem Territorium einen neuen Versuch gegen den russischen Bären starten, kann und wird es kein Erbarmen mehr geben.
Begehrlichkeiten
Der deutsche Faschismus begann mit dem → Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 mit bis dahin ungeahnten Verbrechen. Massenvernichtung an der slawischen Bevölkerung wurde zur Doktrin erklärt. Letztlich war es aber ein Kampf um Ressourcen - um die riesigen Rohstoffreserven der UdSSR und die landwirtschaftlichen und industriellen Kapazitäten.
Die Begehrlichkeiten nach den riesigen Gebieten östlich und westlich des Ural waren enorm. Hitler war nicht der Erste, der diesen Begehrlichkeiten folgte. Vor ihm gab es in der Geschichte schon weitere Versuche von Großmächten …
… so, wie auch heute wieder solche Begehrlichkeiten bei deutschen und europäischen Revanchisten und Militaristen erneut keimen.
Geschichte
Bis 1990 hat es in der BRD keine Form von offizieller Erinnerung an die Leningrader Blockade gegeben. Im Geschichtsunterricht der DDR wurde an das Verbrechen erinnert.
“Wir sehen, wie in diesen Tagen die Ergebnisse der Nürnberger Prozesse, in denen der Nationalsozialismus eine eindeutige rechtliche Bewertung erhalten hat, tatsächlich revidiert werden. In manchen Ländern schreiben sie nicht nur die Geschichte um und rechtfertigen die Henker. Revanchisten und Neonazis übernehmen die Ideologie und Methoden der Nazis. In den baltischen Staaten werden Zehntausende Menschen zu ‘Untermenschen’ erklärt, ihnen werden die grundlegendsten Rechte entzogen und sie werden verfolgt. Das Regime in Kiew verherrlicht Hitlers Komplizen, die SS-Männer, und setzt Terror gegen alle Unerwünschten ein. Der barbarische Beschuss friedlicher Städte und Gemeinden und die Tötung alter Menschen, Frauen und Kinder geht weiter. In einer Reihe europäischer Länder wird Russophobie als staatliche Politik gefördert” (Zitat Präsident Russlands zu den Gedenkfeiern am 27.01.2024 in Leningrad).
Das Heute
Ich selbst habe vor einigen Jahren größte Tendenzen des Faschismus im Balktikum gesehen. Horden von Verehrern der faschistischen Kollaborateure von damals ziehen durch die Straßen. Hass und Ausgrenzung von Gruppen und Nationaliäten gehören dort wieder zum Alltag - unter Tolerierung der EU.
Wir alle sehen, wie heute Andenken an die Befreier vom Faschismus in Städten Europas beseitigt werden, wie von den Oberen, ihren Lautsprechern und Lehrern eine Kultur des Vergessens den Menschen implementiert wird.
Und wir sehen Blockade in Wiederholung - damals um Leningrad und heute um Gaza in Palästina.
Doppelmoral
Wenn heute deutsche Offizielle der vor allem jüdischen Opfer im KZ Auschwitz gedenken, verwenden sie dann auch den gleichen Maßstab bei der Bewertung des Genozid an der Bevölkerung von Leningrad?
Sind die Opfer von Leningrad vergessen?

Wie steht es um das Geschichtsbewusstsein der Menschen hierzulande zur damaligen Blockade? Haben die Köpfe der → Politischen Klasse Deutschlands aus der Geschichte um die Belagerung von Leningad gelernt? Haben sie daraus gelernt im Angesicht ihrer Unterstützung des Genozid von Ukra-Faschisten seit 2014 im Donbass - oder der Blockade und des Genozid durch Israel in Gaza (wofür sich Israel gerade in einem Strafprozess vor dem Internationalen Gerichtshofs in Den Haag erklären muss)?
Wenn sie heute erklären “#WeRember”, klingt das wie Hohn? Ist es nicht Hohn im Angesicht ihrer Doppelmoral, ihrer Vergesslichkeit zu anderen Genozid damals und heute sowie ihrer de-facto zunehmenden asozialen, kriegerischen, revanchistischen, antidemokratischen und dem Grundgesetz widrigen Herrschaft? Wie kann man ihre vermeintliche Erinnerung noch ernst nehmen?
Die Lebenden
Mittlerweile (Stand Januar 2024) sind es weniger als sechzigtausend Überlebende der Blockade von Leningrad. Es sind Menschen verschiedenster Nationalitäten, die die Greuel der belagerten Stadt überlebten. Jüdische Überlebende wurden von Deutschland Entschädigung zugesagt. Die deutsche Regierung weigert sich aber, Entschädigungen auf alle heute noch lebenden Blockadeopfer ohne Ansehen ihrer ethnischen Zugehörigkeit auszuweiten. Der deutsche Rassismus von damals findet nicht nur daher seine Fortsetzung.
Wann wurden jemals Menschenrechte von BRD-Oberen für alle Menschen gleichermaßen angewendet?

Eine am 26. Januar 2024 von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) veröffentlichte Erklärung (siehe Erklärung des Bundessprechers der VVN-BdA), verweist auf die doppelte Bedeutung des 27. Januar, dem Tag der Befreiung von Leningrad und Auschwitz. Der VVN-BdA beklagt in der Erklärung den skandalösen Umgang der Bundesregierung mit den Überlebenden des deutschen Eroberungs- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion.
Ganz besonders ist der ungleiche Umgang der deutschen Oberen mit den beiden Ereignissen des 27. Januar, aber auch Genozid-Ereignissen der Gegenwart zu beklagen.
Gedenken und Handeln
Erinnerung an die Genozid von damals und heute! … in einer neuen Bewegung der Aufklärung! Aufklärungszeit - TEILEN!
Nie vergessen - nie wieder - wehret den Anfängen ernsthaft(!) … nicht nur in leeren Worten zum Selbstbetrug oder Betrug von Anderen.
Die Lebenden und die Toten - gesegnetes Gedenken … dass sich das für unmöglich Gehaltene nicht wiederholt.
Ehre den sowjetischen Soldaten, die Leningrad und Auschwitz befreiten sowie den Faschismus niedergeschlagen haben … die auch in ausschlaggebendem Maße Deutschland befreit hatten!

Wolfgang Kiessling (alias Woling > www.port-woling.de,
alias Wolle Ing > www.wolle-ing.de)
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Was uns bleibt
Das Thema Erinnerung und Aufklärung bleibt ein am Anfang stehendes Erfordernis - leicht gesagt und schwer getan. Es erfordert viel Mut, viele Ideen, Mitwirkende, Plattformen und eine zunehmende sowie enge Vernetzung. Port Woling betreibt weiter Aufklärung u.a. zu den …
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