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1918-02-23 @ Tag der Verteidiger
Geschichte Port Woling - Von der Gründung der Roten Armee bis in die Gegenwart, der 23. Februar war immer der Tag der Verteidiger eines großen Landes. Gedenken an dem Tag - Deutsche und Russen in Freundschaft - Gedenken auch der Vergangenheit an der Nahtlinie.
Aktualisiert 26.02.2024 Abschnitt “Die Rote Armee ab 1922 bis 1945”
Vorbemerkung: Ich als Autor dieser Website [Port Woling], dieses Beitrags und als Teilnehmer zum Gedenken am Tag des Vaterlandsverteidigers in der Russischen Botschaft in Berlin gehöre keiner Partei, keiner Organisation sowie keinem Verein an. Ich agiere als Privatperson selbst denkend, entscheidend und handelnd. Als Offizier der ehemaligen DDR und Waffenbruder der Streikräfte der Sowjetunion sehe ich mich einzig getreu meinem Fahneneid dem Frieden und Volk der DDR verpflichtet - verpflichtet als Bewahrer der Völkerfreundschaft, als Friedensaktivist sowie Friedenssoldat für immer.
Tag der Vaterlandsverteidiger
Der Feiertag der Armee eines Vielvölkerstaates
Der Tag des Verteidigers des Vaterlandes (Russisch: День Защитника Отечества | kurz: Tag des Vaterlandsverteidigers) war immer ein Feiertag eines Vielvölkerstaat. In diesem Land waren und sind Menschen unterscheidlichster Nationalitäten und Religionen in einem starken Solidaritäts- und Gemeinschaftsgefühl geprägt von der russisschen Seele für immer verbunden.
Auch mich verbindet als → Friedenssoldat für immer, als ehrenhafter Soldat der bis heute einzigen deutschen Friedensarmee, ein festes Band mit diesem Tag sowie auch mit dem Tag des Sieges über den deutschen Hitlerfaschismus, dem 9. Mai. Wer Antifaschismus ernsthaft und aktiv lebt, wird diese Tage nicht aus seinem Gedächtnis streichen. Er wird sie würdig - auch im Gedenken an die Befreier, die den entscheidenden Anteil am Sieg über das faschistische Deutschland leisteten - begehen.
Die russischen Völker feiern gemeinsam diesen Tag der Vaterlandsverteidiger über 11 Zeitzonen.
Er ist ein gesetzlicher Feiertag in Russland und auch anderen Teilen der ehemaligen Sowjetunion, so auch in → Belarus. In Russland ist der Tag jährlich am 23. Februar seit 1993 arbeitsfrei.
Im Grunde ist der Tag ein ehrenvolle Tag der bewaffneten Kräfte, einer Verteidigungs- und Befreiungsarmee, seit der Gründung der Roten Armee im Jahr 1918 bis in die Gegenwart. Diese Armee kann ihre Bescheibung als VERTEIDIGER mit Fug und Recht ansehen - im Gegenatz zu NATO-Armeen der Gegewart. Diese haben ihren Verteidigungsauftrag nur auf dem Papier stehen, folgen aber in der Praxis zuerst hegemonialen Eroberungsgelüsten.
Entstehung der Rote Armee ab 1918
Die Rote Arbeiter- und Bauernarmee (russisch: Рабоче-Крестьянская Красная Армия, RKKA) - kurz: die Rote Armee - wurde am 28. Januar 1918 per Dekret des Rates der Volkskommissare gegründet. Der Aufbau wurde maßgeblich vom Revolutionär Leo Trotzki geleitet. Am 23. Februar 1919 wurde bei einer Sitzung des Petrograder Rates der Arbeiter- und Rotarmeeabgeordneten der erste Jahrestag der Gründung der Roten Armee gefeiert.
Das russische Zarenreich war im Ergebnis des 1. Weltkrieges zusammengebrochen. Die Bolschewiki übernahmen unter der Führung Lenins (Wladimir Iljitsch Lenin, † 21. 01.1924, Begründer der Sowjetunion, kommunistischer Revolutionär, marxistischer Theoretiker, Vorsitzender der Bolschewiki 1903–1924, Regierungschef der Russischen SFSR 1917–1924 und der Sowjetunion 1922–1924) im Zuge der Oktoberrevolution in Russland von 1917 die Macht.
Größere Rekrutierungen von Soldaten gab es erstmals in Petrograd und Moskau am 23. Februar 1918. Erste Einsätze erfolgten in den Kämpfen zwischen der Roten Armee und den Truppen des Deutschen Reiches. Trotzki koordinierte als Kriegskommissar den Kampf der Arbeiterarmeen an den Fronten gegen die gegenrevolutionären Kräfte, u.a. im Kaukasus, im Ural und in der Ukraine.
Zu Gründungszeiten gab es in der reinen Freiwilligenarmee keine Dienstgrade, Rangabzeichen oder Kennzeichnungen von Funktionsträgern.
Die Wehrpflicht wurde mitten im Bürgerkrieg gegen die Weißgardisten der antibolschewistischen Bewegungen am 29. Mai 1918 eingeführt. Die ersten Kommandeure höherer Führungsebenen waren noch Offiziere der ehemaligen zaristischen Armee. So wurde frühzeitig jedem Verband der Roten Armee (bis Bataillonsebene) ein Politkommissar zugeteilt. Sie konnten Befehle von Kommandeuren aufheben, die gegen die Prinzipien der KPdSU verstießen. Dies stellte die politische Zuverlässigkeit der Armee innerhalb der Gesellschaft sicher.
Mit einer der ersten Dekrete, dem „Dekret über den Frieden“ vom 8. November schloss die sowjetrussische Regierung im Dezember 1917 einen Waffenstillstand mit Deutschland und Österreich-Ungarn. Es folgte am 3. März 1918 eine weiterer Friedensvertrag, der “Raubfrieden von von Brest-Litowsk”. Dieser Vertrag - ein von Deutschland diktierter Separatfrieden - ließ das Land als Kriegsteilnehmer des 1. Weltkrieges ausscheiden. Es geschah allerdings unter großen Gebietsabtretungen im Osten. Das Land gewann aber wertvolle Zeit und Handlungsspielraum für die Sicherung der Ergebnisse der Oktoberrevolution und den Sieg über die innenpolitischen Gegner.
Japan, Deutschland, England, Frankreich, USA und auch Polen brachen den Frieden von Brest-Litowsk, in dem sie durch Waffen und Interventionstruppen die Weißen im Kampf gegen die Sowjets unterstützten. Es waren schon damals auch ihre Begehrlichkeiten nach den natürlichen Ressourcen des großen russischen Territoriums.
Aber, es war in den Folgejahren nicht nur der Krieg gegen die ausländischen Interventionsmächte (Bürger- und Interventionskrieg in Sowjetrussland 1918-1920).
Es war auch ein Bürgerkrieg. Russen kämpften gegen Russen.
Ein Teil der Russen - Antibolschewiken, die Weißen und ihre Anhänger - wurden damals durch die Unterstützung und den militärischen Mitteln der Ententemächte unterstützt. Die Interventionskriege erfassten vom Westen und vom Osten her fast das gesamte Reich, bevor es der Roten Armee gelang, die fremden Mächte vollständig zu vertreiben.
Die Rote Armee ab 1922 bis 1945
Auf Erlass Lenins wurde der 23. Februar, der Jahrestag der Roten Armee im Jahr 1922 ein arbeitsfreier Tag. Der Begriff Rote Armee prägte die sowjetischen Streitkräfte zwischen 1918 und 1946.
Zum Zeitpunkt des Überfalls auf die Sowjetunion am 21. Juni 1941 umfasste die Rote Armee etwa 1,5 Millionen aktive Soldaten.
Zunächst hatte die Sowjetunion die von Hitlerdeutschland ausgehende Kriegsgefahr unterschätzt. Das Land musste sich faktisch von heute auf morgen für die Verteidigung, Rüstungswirtschaft und das Hinterland neu aufstellen. An allen Fronten im Krieg und im Hinterland kämpften die Menschen um’s Überleben.
Genozid - Ermordung der slawischen und jüdischen Bevölkerung sowie der sowjetischen Führungsschicht - war von Anfang an der Plan der deutschen Faschisten. Der “Kommissarbefehl” vom 6. Juni 1941 wurde von der deutschen Herresführung geschaffen zur sofortigen Liquidierung von gefangenen Kommissaren der Roten Armee.
Während des Großen Vaterländischen Krieg wurden zwischen 15 und 20 Millionen Soldaten eingezogen. Etwa die Hälfte fiel im Kampf zur Befreiung des Landes vom → Faschismus. Durch den Sieg über den deutschen Hitlerfaschismus und die Befreinung vieler Völker Europas vom deutschen Joch stieg das Ansehen und der politische Einfluss der Roten Armee in der Sowjetunion, im sozialistischen Lager und in der Welt.
(mein Video aufgenommen am Eingang zur Festung Brest im März 2023 - “Der Heilige Krieg”)
Übrigens - die Rote Armee war ein Spiegelbild und Beispiel des Internationalismus. Russen, Usbeken, Belarussen, Georgiern, Este und Kasachen - gleich in Rechten und Pflichten bei der Verteidigung der neuen Gesellschaft. Am 1. September 1939, dem Tag, als Hitlerdeutschland Polen überfiel, wurde das Gesetz »Über die allgemeine Wehrpflicht« erlassen. Es verpflichtete alle Männer der 128 Nationalen und Völkerschaften zur Verteidigung der Heimat - unabhängig von »Rasse, Nationalität, Glaubensbekenntnis, Bildungsgrad sowie sozialer Herkunft und Stellung«. Die Soldaten erlernten alle die russische Kommandosprache.
Militärchronisten untersuchen bis heute die Kampfverläufe an vielen Abschnitten der Fronten zur Verteidigung der Heimat. Es ist kein einfaches Unterfangen. Die Lehren (u.a. aus bestimmten Regionen wie Charkow) können auch in der heutigen Ausprägung militärischer Gefechtsbereitschaft von militärischen Kadern und Einheiten von Bedeutung sein.
Ein Beispiel ist die Offensive der Woronescher Front und der Steppenfront im August 1943 in Richtung Belgorod-Charkow. Der historische Bericht “Die sowjetische Sommeroffensive auf Charkow im August 1943 und die Kampfstärke der beteiligten sowjetischen Armeen” von Valerij und Viktor Zamulin (Arbeitskreis Militärgeschichte e.V.) schildert die Stärke der beiden beteiligten Fronten, die Anzahl der Schützendivisionen und gepanzerten Verbände sowie die vorhandene Kriegstechnik. Er zeigt auch die Probleme der sowjetischen Führung und Armeeführung bei der Organisation der Kampfbereitschaft sowie zu Beginn der Offensive und im weiteren Verlauf der Kämpfe. Nach einer anfänglich erfolglosen und verlustreichen Charkower Operation wurde die die Woronescher Front unter General Nikolai F. Watutin bis Anfang Juli 1943 zum mächtigsten Großverband der Roten Armee. Der Verband nahm in den Kämpfen um Kursk eine Schlüsselrolle ein. Er vereitelte den Vorstoß der stärksten Angriffsgruppierung der Wehrmacht beim Unternehmen “Zitadelle” auf Kursk.
Auch deutsche Antifaschisten kämpften in den Reihen der Roten Armee. So u.a. der Thüringer Arzt Moritz Mebel. Der Medizinprofessor der DDR (Urologe) starb im April 2021 im Alter von 98 Jahren. In Erfurt geboren, kam er mit 9 Jahren nach Russland. Die Eltern waren zur Emigration in die Sowjetunion gezwungen, als sich Deutschland zu einer tödlichen Gefahr für die Welt, zu einer „braune Pest“ entwickelte. Hier seine Geschichte. Er kämpfte den gesamten Krieg von der Wolokolamsker Chaussee vor Moskau bis zur Befreiung Deutschlands vom Faschismus an vorderster Front - als Verteidiger und Befreier.
Die Rote Armee als multinationale und eng zusammenwirkende Streitkraft war eine entscheidende Voraussetzung und - um auch zu sagen - Überlebensbedingung für den Sieg. Der erfolgreiche »Heilige Krieg« der Roten Armee prägte Generationen bis heute. Er war ein Befreiungskrieg aller Völker, Nationalitäten und Ethnien der großen Sowjetunion.
Seit Ende des 2. Weltkrieges war kein Volk und Land der Welt mit seinen Verteidigern so eng verflochten und verbunden, wie es in der Sowjetunion war und bis heute in Russland, aber auch in Belarus ist.
Belarus ertrug das allergrößte Leid im 2. Weltkrieg. Jeder 3. Einwohner kam bei den Vernichtungsfeldzügen der deutschen Wehrmacht, aber auch spezieller deutscher Polizeieinheiten und vor allem ukrainischer Kollaborateure (insbesondere Bandera-Einheiten) um’s Leben. Der Ort → Chatyn in Belarus berichtet darüber. Am Grenzfluss Bug in der → Festung Brest im Osten von Belarus waren …
… Angehörige der Roten Armee Jene, die den ersten Schlag auf sich nahmen.
Die Festung Brest steht nicht nur für das Gedenken an die Geschichte und den heldenhaften Widerstand der sowjetischen Soldaten. Sie steht als Symbol immer dafür, dass es NIE einem Aggressor gelingen wird, Belarus und Russland niederzuringen. Ein ganzes Volk an Vaterlandsverteidigern steht dafür.
Von der Sowjetarmee zu den Streitkräften Russlands
70 Jahre nach Kriegsende äußerste der russische Präsident Wladimir Putin auf der Mai-Parade 2015 eine unzerbrechliche Wahrheit:
Es war die Rote Armee, die durch den Sturm auf Berlin den Sieg über Hitler-Deutschland errungen hat. Gemeinsam wurde die Last des Krieges getragen und die Heldentat vollbracht, das Vaterland zu retten, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen und die Völker Europas von den Nazis zu befreien.
Mit Ende des 2. Weltkrieges und dem Sieg über den Faschismus war der Übergang von einer revolutionären Miliz zu einer regulären Armee eines souveränen Staates abgeschlossen. Die Rote Armee wurde 1946 umbenannt in Sowjetarmee.
Von 1949 bis 1991 wurde der Feiertag am 23. Februar als der Tag der Sowjetischen Armee und Seestreitkräfte begangen.
Von der Gründung der Roten Armee bis in die Gegenwart - der 23. Februar war immer der ehrenvolle Tag der Verteidiger eines großen Landes. Die Verteidiger waren auch unsere Befreier vom Faschismus. Ihnen gebührt jede Ehre.
Und wenn wir von den Verteidigern reden - auch heute verteidigen gerade die Soldaten der russischen Armee den von ukrainischen Faschisten seit dem Jahr 2014 bekriegten Donbass, der überwiegend von Russen bewohnt wird, der sich daher für ein Zusammensein mit dem großen Russland entschieden hat. Die Verteidiger der russischen Streitkräfte führen erneut einen Befreiungskrieg gegen Faschisten.
Die Verteidiger sind nicht nur die Soldaten. Die russischen Menschen sehen sich als Verteidiger eines großen Vielvölkerstaates und vereint als Ausdruck der russische Seele.
Die Streitkräfte der Russischen Föderation (kurz: Streitkräfte Russlands) stehen in direkter Nachfolge zur Sowjetarmee der Sowjetunion.
Seit dem 23. Februar 2002 ist der Tag des Vaterlandsverteidigers ein staatlicher Feiertag und ehrenhafter Feiertag aller Soldaten der russischen Armee. Aber auch jeder Angehörige des großen Landes, unabhängig seines Berufs und Alters, gilt als Vaterlandsverteidiger. Die Menschen tragen das mit Stolz.
Kurze Beschreibung der russischen Seele
Der Begriff “Russische Seele” hält wie ein Band die Menschen und Vaterlandsverteidiger des Landes zusammen. Alle Menschen und Nationalitäten sehen sich als Verteidiger Russlands. Viele Erzählungen und Lieder widmen sich dem Wesen der Russische Seele, seiner Geschichte, seinen Menschen und Traditionen.
Ich berichtete davon in meinem Reisebericht → »Der Kern des Baikal«.
Das große Land ist Ort der unteilbaren Russischen Seele.
So wird es auch besungen in der Baikal-Hymne. Was aber ist charakteristisch für Land und Menschen unter diesem Aspekt?
Man kann dieses Band vielleicht schildern als Summe markanter Eigenschaften. Die Summe resultiert aus einem besonderen Heimatgefühl, aus der Verschmelzung von vielen Völkern und aus dem Respekt untereinander. Sie resultiert auch aus Traditionen, Konfessionen und Einflüssen westlicher sowie östlicher Prägungen in dem riesen Land. Jemand, der einem “kleinkarierten” Fleck dieser Erde entstammt, möglicherweise noch Nationalismus hinterher hingt, der wird das schwer verstehen.
Äußerungen der russischen Seele zeigen sich u.a. in einer hohen Verbundenheit zu etwas, einer starken Schicksalsergebenheit, einer Fähigkeit zu Geduld, aber auch in gewissem Aberglauben und in Leidensfähigkeit. Sie zeigen sich ebenfalls in starker Heimatverbundenheit und in größerer Rolle von Gefühlen als von Rationalität.
Für die meisten Russen sind erste wichtige Bezugsgruppen die Familie und die Gemeinschaft bzw. das Kollektiv. Mit dem Ausdruck “Russische Seele” verbindet sich ein starkes Solidaritäts- und Gemeinschaftsgefühl zwischen allen Menschen Russlands - unabhängig von ihrer Nationalität oder Religion.
Wie die Russische Seele sich am besten verdeutlicht? Ja, im Leben der Menschen und u.a., wenn Hundertausende überall im Land stolz, zusammen, u.a. gemeinsam auf dem Roten Platz (Вместе навсегда - на Красной площади) gemeinsam mit dem Sänger Shaman die »russische Nationalhymne« singen.
Gedenken am 23. Februar 2024 in Berlin
Neben meinem (auswärtigem) Job, Familie und anderen Verpflichtungen - ein ganz wichtiger Teil meines Seins ist Antifaschismus- und Friedensarbeit. Ohne Frieden ist Alles Nichts - Nichts ist ohne Frieden! Als mein besonderes Anliegen und Tun betrachte ich Aufklärung gegen Kriegstreiber, systeminhärenten Faschismus, Militarismus, Revanchismus, Kriege, Machtmissbrauch, Desinformation, Grundrechteabbau - für eine Neue Moderne, für Frieden, Menschlichkeit, Freiheit, Achtsamkeit, Vielfalt, Teilen und Nutzen für Alle.
Ja - warum war ich am Tag der Vaterlandsverteidiger der persönlichen Einladung des russischen Botschafters in Deutschland Sergej Netschaew sowie des Militärattachés nach Berlin gefolgt?
Mein Anliegen war es, mit anderen deutschen Gästen zu manifestieren, dass es noch ein anderes Deutschland gibt - dass Deutschland der Menschen, die Frieden, Verständigung, Freundschaft und respektvolles Miteinander suchen - der Menschen, die die Geschichte ehrvoll und in aller Wahrheit nicht aus den Augen verlieren, sie weitertragen und respektvoll achten - insbesondere, was den allergrößten Anteil der Sowjetunion bei der Zerschlagung des Faschismus betrifft. Es gibt einen 2. Grund. Immer, wenn ich die Territorien Russlands oder der Belarus betrete, fühle ich mich sofort wie zu hause. So ist es auch, wenn ich eine Botschaft betrete. Warum dieses Gefühl, das mich dann urplötzlich übermannt? Es ist wohl die russische Seele. Es sind die Menschen. Es ist diese großartige Gemeinschaft, die man u.a. erlebt, wenn hundertausende Stimmen gleichzeitig die russische Nationalhymne singen.
Nun - mit diesem Gefühl ging ich jeden Zentimeter, jeden Schritt, jeden Atemzug genießend die Stufen hinauf zu den Räumen der Veranstaltung. Zu Jenen, die die allergrößten Opfer (27 Mio.) aufbrachten, um ihr Land, Osteuropa und uns vom Faschismus zu befreien.
Nie vergessen! Den Soldaten der Roten Armee - Ruhm, Ehre und Erinnerung!
Pflicht und Ehrenhaftes erfüllte ich am Ehrenmal der Roten Armee im Tiergarten und mit meiner Teilnahme in der Botschaft Russlands in Berlin. Als Friedenssoldat für immer und Vertreter der den Frieden, die Vernunft und die Freundschaft bewahrenden Deutschen. Ich folgte dem russischen Botschafter in Deutschland Herrn Sergej J. Netschajew zu seinem persönlichem Empfang zum Tag des Vaterlandsverteidigers in die russische Botschaft. Ich konnte mit dem Botschafter auch persönliche Worte tauschen. Mein Russisch ging noch. Herr Netschajew sprache etwas Deutsch. Großartige Menschen hier - auch verschiedene internationale Vertreter, u.a. der Botschafter von Belarus Denis Sidorenko, den ich schon am → 6. Oktober 2023 in Berlin kennenlernte - sogar der indische Militärattaché.
Wir sind uns einig und arbeiten weiter am Frieden. С праздником ребята!
Es gilt vor Allem, miteinander zu reden - so wie es mein deutscher, kriegsmüder Freund Owe Schattauer (streitbarer Humanist, Rapper, Unternehmer, Friedensaktivist, Aktivist für → Presse- und Meinungsfreiheit) immer betont. Owe’s Kredo “Menschen - weigert euch, Feinde zu sein.” Er meinte auch auf unserer → Belarus-Mission im März 2023: “Jedem, der sich noch nicht durch Drill, mediale Demagogie und Manipulation oder Innere Führung der Armee das Hirn hat umstülpen lassen, sollte klar sein, was es am Ende bedeutet, gegen Russland oder dessen Verbündete, das Kriegsbeil zu schwingen! Lasst es nicht darauf ankommen - schon allein nicht im Interesse eurer Nächsten! Harrt nicht nur der Dinge - Steht auf und sagt NEIN! Seid euch bewusst, dass ein weiterer Weltkrieg uns ALLE treffen wird .… und zwar absolut beispiellos. … Macht bitte was Anständiges aus dieser gefährlichen Situation! Die Glücksspieler des deutschen Imperialismus missbrauchen Eure Geduld - der Feind steht im eigenen Land! SAGT NEIN ZUM KRIEG .… denn dort drüben will niemand diesen neuen Krieg.”
Auf dem Weg zur Botschaft - Randgedanken eines Soldaten
Einmal ehrenhafter Soldat - immer Soldat. Als ich am Morgen gleich neben meinem Hotel den ehemaligen Check-Point-Charly passierte, dachte ich an meine → Grenzerzeit zurück. Ich war in der DDR mit meiner Grenzkompanie und unserem Regiment disloziert gegenüber kampferfahrenen US-Truppen auf dem BRD-Territorium - gegenüber der vorderen Kampfzone des 11. Aufklärungsregiments und 3. Panzerdivision, zugehörig zum V. Korps der weitaus stärksten 7. US-Armee. Hier verlief die Nahtlinie - eine NAHTLINIE zwischen den 2 Weltsystemen - an der ein Funke reichte, um eine Eskalation auszulösen. Von der größten Anhöhe über dem kleinen Dorf meiner Einheit und dem Lebensmittelpunkt meiner Familie - dem Fuldaischen Berg (ehemaliger Postenpunkt 801) - sah man über das Richelsdorfer Tal in die weiter südlich gelegene Höhe 305 - und weiter dahinter das weiträumige Werra-Tal, durch das die Staatsgrenze zwischen 2 deutschen Staaten verlief. Im Richelsdorfer Tal standen vor der Grenzöffnung 7 mächtige Pfeiler für eine geplante Autobahnbrücke. Kurz hinter der Höhe 305 gibt es ein altes, nicht betriebenes Wasserwerk (Postenpunkt 806). An diesem Ort in meinem Abschnitt, wohl einer der ganz wenigen an der deutschen Nahtlinie, fanden durch uralte Stollen in den 80gern geheime Schleusungen über die Staatsgrenze statt. Während des 2. Weltkrieges mussten hier Zwangsarbeiter unter härtesten Bedingungen Rohstoffe für Flugzeugteile herstellen. Viele starben. In Untersuhl (Thüringen) gibt es heute für sie eine gepflegte Gedenkstätte. Südlich unterhalb dieser Höhe kreuzte die in Richtung Obersuhl (in Hessen) über 40 Jahre nicht befahrene bzw. unterbrochene Autobahn A4. Quer über die Betonbahn war damals ein durchgehender weißer Strich für den Grenzverlauf. An diesem Strich hielt Anfang 80ger täglich zum Sonnenaufgang ein US-Panzer M60, später (ca. ab 1986) moderner M1-Panzer, manchmal auch eine Panzerhaubitze M109 (zum Verschießen von Kernmunition geeignet). Es war täglich am Rande Gerstungens (Ortsteil Untersuhl) ein Szenario wie zu Zeiten härtester Konfrontation am Berliner Checkpoint Charlie.
Das Besatzungsmitglied des Panzers mit schwarzer Hautfarbe hatte i.d.R. die Ehre, mit einem riesen Besen die Autobahn besonders sauber zu fegen, wenn die militärische Führung zur Inspektion kam - Rassismus auch damals. Ihre Mittagsversorgung kam ebenfalls mit einem Panzer. Material spielte keine Rolle. Zum Sonnenuntergang fuhren sie zurück auf ihre 5 Kilometer entfernte ständige B-Stelle bei Hönebach. Ihre Ketten hallten weit über das Land. Meine Tochter Katharina kam in dieser brenzligen Zeit zur Welt. Sie besuchte tagsüber einen Kindergarten nahe der Grenze. Die deutsche Teilung war eine historische Folge des Hitlerkrieges. Im Ergebnis war die Grenze keine innerdeutsche, sondern eine Nahtlinie zwischen NATO und Warschauer Pakt - eine der empfindlichsten Grenzen der Welt. Es war eine Zeit, in der jederzeitig ein besonnenes Handeln meiner Person und das meiner Kameraden an der Nahtlinie das Allerwichtigste war. Es galt täglich im wackligen Frieden zwischen den Systemen diesen einen Funken zu verhindern, der am Ende die Welt erschüttert hätte. Das im Grenzdienst für den Frieden sicherzustellen, war meine Herausforderung - nicht mehr und nicht weniger -, die jeden Tag an mir nagte. Beim Vorbeilaufen an der Autobahn boten die US-Kollegen mir - dem DDR-Armeeoffizier - manchmal ihre Ehrerbietung, in dem sie ihre Waffen auf mich richteten. Wenn es die Kanone war, fühlte ich mich schon geehrt. Man war es gewohnt. Man war auch bereit, den ersten Schlag auf sich zu nehmen - so wie es mein/unser Auftrag war - im Falle einer Intervention der Armeen der westlichen Machthaber. Ihre Begehrlichkeiten nach dem Osten waren groß - so wie heute noch.
Die Zeiten waren so. Sind sie heute anders? Nein!
An den Grenzen nördlicher und östlicher Länder zu Belarus und entlang zu Russland ziehen sie gerade eine neue Nahtlinie. Ich, ein Friedensoldat für immer, ein Soldate und Verteidiger der bisher einzigen deutschen Friedensarmee - ich sage - SEID WACHSAM! Ich erinnerte mich auf dem Fuldaischen Berg noch an die originale Grenzkarte der 80ger, die ich als ein in Topographie Bewanderter damals nebenbei zeichnete. Alte Fragmente der Karte landeten später im Armeemuseum in Dresden. Es gäbe über diese Zeit noch bücherweise mehr zu berichten. Es gäbe auch zu berichten über sonderbare Orte im Gerstunger Forst oder einige seit 1990 (zufällig?) verstorbene Offizierskameraden. Nur wer fragt schon einen DDR-Grenzer und Offizier der vordersten Linie nach der wahren Geschichte. Noch nicht einmal Jahrzehnte nach dem deutschen Zwangszusammenschluss sieht sich Jemand dazu veranlasst. Die Geschichte umschreiben Andere. Die Sieger? Was sind das für Sieger, die heute ihr Volk wieder in Kriege treiben?
Mit diesen Erinnerungen ging ich am Check-Point-Charly nun auf einem gemeinsamen Weg Richtung Norden weiter. Einem Weg, der hoffentlich ein → gemeinsamer Weg des Friedens und der Hoffnung bleibt?
Auf dem weiteren Weg zum Brandenburger Tor passierte ich vom Hotel kommend die Friedrichstraße bis vor zur Alle Unter den Linden. Viel Glanz und Gloria - dazwischen viel Müll - und Menschen in sich oder ihr Handy vergraben. Dazwischen am Straßenrand ein Bettler. Er war nicht der einzige Obdachlose, dem ich begegnete. Ich denke zurück an Städte in Belarus und und Russland aus meinen Reisen der letzten Jahre. Nirgends sah ich einen Bettler. Die Städte sauber, modern, nicht überfrachtet - viele kulturelle Stätten - nette Menschen überall. Ich gab dem Bettler einige Euro in seine Tasse - sicher nicht wenig. Aber eine Frage kam mir in den Sinn. Was kann er sich dafür kaufen? Ich dachte dabei an mein Frühstück am Morgen. Es kostete schon mal 20 Euro - 2 Schrippen, etwas Wurst und ein Kaffee. Horrende Preise überall entlang der Straße. Ungleiche Welten - allein schon zwischen mir und dem Obdachlosen.
Kurz vor der Alle Unter den Linden - die letzte Querstarße - die Behrensstraße. Sie liegt faktisch hinter dem großen Gelände der russischen Botschaft an der Konsularabteilung der Botschaft - am Ende (vor der Ebertstraße) auch das → Holocaust-Mahnmal tangierend. Es gibt tatsächlich Bestrebungen der Regierenden Berlins, diese Straße in Navalny-Straße umzubenennen. Wenn es so weit sein sollte, dann ist es bestimmt nicht mehr weit zu solchen Straßennamen wie Selensky- oder Bandera-Straße? Oder auch zu einer Gitler-Straße oder wie hieß der Cheffaschist vor Jahrzehneten doch gleich? Können sich noch Viele daran erinnern? Wissen die Menschen, wie damals Alles begann? Nein(!) - Viele wissen es eben nicht. Übrigens - so einen Prospekt benannt nach dem Massenmörder Bandera (mitverantwortlich für Tausende Morde an polnischen und jüdischen Menschen) gibt es ja auch in Kiew - direkt zum Massengrab von → Babyn Jar.
Abschließend an diesem Tag mein Resümee - auch ich sehe mich als Vaterlandsverteidiger.
Es bedeutet für mich, als Verteidiger des Friedens und der unzerbrüchlichen Freundschaft zu Russland und Belarus aktiv zu sein - aktiv zu sein im ureigenen Interesse der Menschen in unserer Ländern, der Nächsten in meinem Umfeld, der Familie, meiner Nachkommen.
Hier Fotos zum Tag des Vaterlandsverteidiger …
von der Grabstätte sowjetischer Soldaten, am Ehrenmal im Tiergarten, von der Botschaft Russlands sowie von Impressionen auf dem Weg zwischen den beiden Orten:
Wolfgang Kiessling (alias Woling > www.port-woling.de,
alias Wolle Ing > www.wolle-ing.de)
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Nachsatz
Das Thema Erinnerung und Aufklärung bleibt ein am Anfang stehendes Erfordernis - leicht gesagt und schwer getan. Es erfordert viel Mut, viele Ideen, Mitwirkende, Plattformen und eine zunehmende sowie enge Vernetzung. Port Woling betreibt weiter Aufklärung u.a. zu den …
… THEMEN » Antifaschismus » Big-Data » Demagogie » Ethik & Moral » Euthanasie » Exekutive » Extremismus » Fanatismus » Faschismus » Fatalismus » Finanzsystem » Fraktale » Freundschaft » Gedenken » Globale STASI » Globaler Status quo » Globalität » Great Reset » Geschichte » Gewalt » Instinkt » Intelligenz » Interessenkomplexe » Judikative » Krieg » Legislative » Lobbyismus » Macht » Manifest » Manipulation » Massenüberwachung » Medien » Militarismus » Militärisch-Industrieller-Komplex » Neue Moderne » Ökonomie » Oligarchie » Pandemie » Parteien » Politische Klasse » Propaganda » psychologische Kriegsführung » Quantenreligio » Religionen » Ressourcen » Rote Linie » Schlüsseltechnologien » Scheindemokratie » Schwur von Buchenwald » Soldatsein » Souverän » Staatsextremismus » Teilen » Terror » Toleranz » Totaler Staat » Totalimperialismus » Totalitarismus » Umwelt » Wählen » Waffen » Wahlaufruf » Wie es begann » Widerstand » Whistleblowing
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PS: Siehe auch
1. Treffen mit Freunden aus Belarus
Ein → Runder Tisch in der Botschaft am 6. Oktober 2023 in der Berliner Botschaft von Belarus. Das Thema? Natürlich > FRIEDEN, FREUNDSCHAFT, VERSTÄNDIGUNG, REDEN - etwas, das eigentlich der Job des deutschen Außenministeriums wäre.
Hier Fotos von dem Treffen in der Botschaft und dem gegenüberliegenden sowjetischen Ehrenmal in Berlin Treptow - am Ehrenmal für die Armee der Befreier:
2. Soldaten, die den ersten Schlag auf sich nahmen
In der → Festung Brest in Belarus - bei den Soldaten, die den ersten Schlag des Aggressors auf sich nahmen - eine Station im März 2023 zur → Friedensmission Belarus der Friedensbotschafter aus Deutschland. Die Festung Brest war eine der Bastionen des militärischen Widerstands. Soldaten der Rote Armee hielten nach dem faschistischen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 noch viele Tage diese Festung. Die heldenhaften Verteidiger von Brest banden so noch faschistische Verbände.
Hier Fotos aus der Festung, - einige Fotos noch aus Minsk, einer weiteren Station unserer Friedensmission:
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