Widerstand dem Krieg - Teil 1

Aktion Port Woling - Es herrscht Klassenkrieg, aber es ist die Klasse der Superreichen, die Krieg führt. Wann organisiert sich der Widerstand?

Krieg gegen die eigene Gesellschaft

Ich habe in mei­nem Mili­tär­stu­di­um Anfang 80ger u.a. aus­führ­lich das bedeut­sa­me The­ma [Psy­cho­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung in einem „moder­nen“ Krieg] stu­diert. Das The­ma durch­zieht die gesam­te Militärgeschichte.

Eine ant­ago­nis­ti­sche Gesell­schaft ist immer vom Drang nach Gewalt geprägt.

Sie muss es aber der Mas­se ver­kau­fen - denn für Gewalt braucht man “Kano­nen­fut­ter”. Sieg oder Nie­der­la­ge ist eine Glau­bens­fra­ge und nicht nur eine Fra­ge von Zucker­brot und Peitsche.

Erneut ist ein psy­cho­lo­gi­scher Krieg eröff­net. Heu­te sehen wir umso mehr, wie die pri­vi­le­gier­te → Poli­ti­schen Klas­se im Auf­trag des obers­ten Finanz­ka­pi­tals einen unge­hemm­ten psy­cho­lo­gi­schen Krieg gegen ihre glo­ba­len Geg­ner und vor allem gegen die Men­schen in der eige­nen Gesell­schaft eröff­net hat und führt. Der Fra­gen stel­len­de und auf­be­geh­ren­de Bür­ger ist der Feind im Inland.

Die­ser psy­cho­lo­gi­sche Krieg wur­de in den letz­ten Jah­ren for­ciert. Er trägt stra­te­gi­schen Cha­rak­ter. Die aggres­si­ve Nut­zung von Aspek­ten der Mas­sen­psy­cho­lo­gie ver­spricht Erfolg. Eine Fas­sa­den-Demo­kra­tie und Pseu­do-Demo­kra­ten sind die schmut­zi­gen Hel­fer. Gewal­ti­ge Res­sour­cen wur­den für ihn bereit­ge­stellt (zur Siche­rung ihres pro­fi­ta­blen Geschäfts, um Destruk­ti­on zu schü­ren, das “Volk” dabei im Zaum zu behal­ten, als auch gegen­ein­an­der aufzubringen).

Wie jeder Krieg zieht auch die → psy­cho­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung unver­ant­wort­li­che, ver­bre­che­ri­sche Kol­la­te­ral­schä­den nach sich. Wie jeder Krieg offen­ba­ren sich Kriegs­ver­bre­cher, die auch in Insti­tu­tio­nen sit­zen. Wie in jedem Krieg erle­ben wir eine geis­ti­ge und kul­tu­rel­le Ver­ar­mung. Wie in jedem Krieg gibt es kei­ne wirk­li­chen Sie­ger, denn auf allen Sei­ten fal­len stets eige­ne schwer­wie­gen­de Opfer an. Es gibt höchs­tens Pro­fi­teu­re. Wie in jedem Krieg wer­den soge­nann­te bür­ger­li­che Frei­hei­ten und demo­kra­ti­sche Rech­te eingeschränkt.

Die ver­bre­che­ri­schen Fol­gen eines psy­cho­lo­gi­schen Krie­ges der Gegen­wart kann man mit denen der phy­sisch geführ­ten Krie­ge gleich­set­zen. Eini­ge die­ser Fol­gen ver­deut­licht fol­gen­des Zitat: „Eine Welt unter Waf­fen ver­pul­vert nicht nur Geld allein. Sie ver­pul­vert auch den Schweiß ihrer Arbei­ter, den Geist ihrer Wis­sen­schaft­ler und die Hoff­nung ihrer Kin­der“, beklag­te Dwight D. Eisen­hower, 34. Prä­si­dent der USA und Ober­be­fehls­ha­ber der West­al­li­ier­ten wäh­rend des 2. Weltkrieges.

Wir erle­ben die Durch­set­zung der Zie­le der Macht (der Macht Weni­ger) gegen die Inter­es­sen der Mas­se mit ande­ren (unlau­te­ren, ver­bre­che­ri­schen) Mit­teln. Es sind u.a. Mit­tel der Ein­be­zie­hung und des Miss­brauchs der Medi­en, der Gleich­schal­tung, dem­ago­gi­schen Mei­nungs­bil­dung, orga­ni­sier­ten Fehl­in­for­ma­ti­on, unzu­läs­si­gen Prio­ri­sie­rung nicht all­ge­mein­gül­ti­ger Infor­ma­tio­nen, Vor­täu­schung demo­kra­ti­scher Ver­hält­nis­se sowie einer essen­zi­el­len ideo­lo­gi­schen Diver­si­on. Die ver­bre­che­ri­sche psy­cho­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung der Ver­schwö­rungs­prak­ti­ker der Poli­ti­schen Klas­se gip­felt in deren Unter­stel­lung, in der Mas­se ste­cke eine Affi­ni­tät für Verschwörungstheorien.

Die­ser Krieg trägt Früch­te. Sein Ziel ist es, dass sich die Opfer frei­wil­lig zum Schläch­ter bewe­gen - und sie tun es. Er zeigt wie­der­um und erneut, wie sich Mas­sen so ver­ein­nah­men las­sen, um frem­den Inter­es­sen bedin­gungs­los zu fol­gen. Sei­ne Mit­tel begrün­den die Ten­den­zen eines neu­en → Mili­ta­ris­mus und der unge­zü­gel­ten Mas­sen­über­wa­chung. Sie erzeu­gen ein Umfeld der Angst und von Hass. Es sind Metho­den von Dik­ta­tur, Tota­li­ta­ris­mus und eines neu­en Faschis­mus.

Übri­gens, dass die­ser Krieg real ist, bestä­ti­gen selbst die Macher: „Es herrscht Klas­sen­krieg, rich­tig, aber es ist mei­ne Klas­se, die Klas­se der Rei­chen, die Krieg führt, und wir gewin­nen” (War­ren Buf­fet, der mil­li­ar­den­schwe­re Glo­bal­play­er). Die­se Rea­li­tät wirft aber fol­gen­de Fra­ge auf. Wo for­miert sich die Ver­tei­di­gungs­li­nie - wann kommt der Gegen­an­griff, der Klas­sen­kampf von unten - wer geht voran?

Die fol­gen­de, ver­link­te Lek­tü­re ist zum The­ma wohl das Buch zur Stun­de: → Mega-Mani­pu­la­ti­on, Ideo­lo­gi­sche Kon­di­tio­nie­rung in der Fas­sa­den­de­mo­kra­tie, Ull­rich Mies, West­end Ver­lag GmbH.

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