Friedensaktivisten (2025) – Elbe Day

Aktio­nen Port Woling – Die offen­sicht­li­chen Kriegs­pla­nun­gen deut­scher Offi­zi­el­ler vor dem Hin­ter­grund his­to­ri­scher Erfah­run­gen wer­den immer kon­kre­ter. Ihnen ist vor­zu­wer­fen, was bis 2016 im deut­schen Straf­ge­setz­buch im “§ 80 Vor­be­rei­tung eines Angriffs­krie­ges” als straf­bar auf­ge­führt war – nach mensch­li­chem Ermes­sen aber wei­ter von Bedeu­tung ist: Vor­be­rei­tung eines Angriffs­krie­ges, Frie­dens­ver­rat, Hoch­ver­rat, Gefähr­dung eines demo­kra­ti­schen Rechts­staa­tes. Frie­dens­ak­ti­vis­ten gaben sich in Tor­gau die Hand und leis­te­ten Widerstand.


Friedensaktivisten 2025 in Torgau

Aktivisten für den Frieden und Erschütterndes
Jack­sons Foto der Begeg­nung in Torgau/Elbe wur­de welt­weit bekannt – Archiv­fo­to 26.04.1945

lie­be Frie­dens­freun­de, früh mor­gens 9:00 – saß ich am Ufer der Elbe und war erschüt­tert – über die zu schwa­che Frie­dens­be­we­gung, die trotz größ­tem Eska­la­ti­ons­po­ten­zi­al für einen Krieg, das Herr­schen­de seit dem 2. Welt­krieg schu­fen, bis­her nicht so rich­tig aus den Start­blö­cken kam. Noch waren die Stra­ßen leer – sie füll­ten sich aber im Lau­fe des Tages mit Mas­sen von Friedensaktivisten.

Beob­ach­tung neben­bei: Das Was­ser der Elbe schien mir brau­ner, als das Was­ser im Nil. Hat das was mit der aktu­el­len Lage im Deutsch­land bei Nacht zu tun?

An die­sem son­ni­gen Sams­tag, dem 26.04.2025 gab es Hoff­nung. Bun­des­weit mar­schier­ten Pro­test­ler ver­stärkt gegen die Kriegs­trei­ber in der EU- sowie NATO-Füh­rung, im deut­schen Rei­chen­tag und in den Lan­des­par­la­men­ten. So auch in Tor­gau. Hier aber auch aus einem his­to­ri­schen Anlass am Ort des dama­li­gen Gesche­hens – aus Anlass der Begeg­nung und des berühm­ten Hän­de­drucks zwi­schen Rot­ar­mis­ten und US-Sol­da­ten auf der zer­stör­ten Elbe-Brü­cke in Tor­gau am 25. April 1945.

“Der Elbe Day ist ein Gedenk­tag des Zwei­ten Welt­kriegs. Die ers­te Begeg­nung US-ame­ri­ka­ni­scher und sowje­ti­scher Trup­pen auf deut­schem Boden fand am 25. April 1945 um 12:00–13:00 Uhr auf den Elb­wie­sen in Lorenz­kirch bei Streh­la statt” (Quel­le: Wiki­pe­dia, Elbe Day, 28.04.2025, womit sich die­ses Por­tal in his­to­ri­schen The­men auch mal der Wahr­heit nähert).

Ich mach­te mir ein Bild von allen heu­ti­gen Büh­nen, die den Elbe Day in Tor­gau zum Anlass nah­men, für Frie­den und Freund­schaft ein­zu­tre­ten – ganz nach Hum­boldts Theo­rie des Ver­ste­hens durch Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Frem­den oder auch Bekann­ten. Und ja – es gab auch wei­te­re Impul­se für mein → Sach­buch in Pla­nung zum The­ma Faschis­mus.

Groß­ar­tig die­ses gemein­sa­me Bekennt­nis von Akti­vis­ten für Frie­den und Freund­schaft mit Russ­land. Seht wohin uns die Spal­tung geführt hat. Sie war zu jeder Zeit der Schutz­schirm der Kri­sen­pro­du­zen­ten, Eli­ten und Parasiten.

Die Frei­en Sach­sen fand ich per­sön­lich in Tor­gau an die­sem Tag fehl am Platz – so wie hier auch jede ande­re, die­ser de fac­to rechts­extrem agie­ren­den Par­tei­en der → Poli­ti­schen Klas­se fehl­te – die­ser Par­tei­en mit den medu­sa-haf­ten Namen von Pseu­do-Lin­ke, über Oliv­grü­ne, Lob­by­kra­ten bis Schein­chris­ten, die in aller Einig­keit Spal­tung und hirn­ver­dre­hen­de Nar­ra­ti­ve erzeu­gen. Aber gut, sie haben auch das Recht für Frie­den ein­zu­tre­ten – Plu­ra­lis­mus – was nicht dazu ver­lei­ten soll­te, ihnen einen Ver­trau­ens­vor­schuss zu geben. Jede die­ser Par­tei­en war noch immer den Ver­lo­ckun­gen des Groß­ka­pi­tals unter­le­gen, um dann als Sys­tem­kol­la­bo­ra­teu­re ihre Wäh­ler zu verprellen.

Es über­wo­gen mit gro­ßer Mehr­heit DKP-Fah­nen und Fah­nen für den Frie­den (mit Frie­dens­tau­ben). Ech­te Lin­ke, die noch die Sys­tem­fra­ge stel­len, vor­an und mit kla­rer Ansa­ge. Beim Demo.-Zug über die Elb­brü­cke waren sie die unüber­seh­ba­re, trei­ben­de Kraft.

Und ver­ges­sen wir nicht bei allen Demons­tra­tio­nen gegen die Kriegs­trei­ber – die Fra­gen nach Frie­den und Anti­fa­schis­mus sind nicht im par­la­men­ta­ri­schen Kampf im aktu­ell exis­tie­ren­den Sys­tem der Ex-Kolo­ni­al­mäch­te lös­bar – weil Faschis­mus und Krieg die­sem Sys­tem gesetz­mä­ßig inhä­rent sind, eine Fra­ge der Poli­ti­schen Ökonomie.

“Raus aus der NATO” – ein zen­tra­les Erfor­der­nis unse­rer Zeit.

Ich sah im Wei­te­ren ver­schie­de­ne Büh­nen, ver­schie­de­ner Orga­ni­sa­to­ren von Gedenk­ver­an­stal­tun­gen zum Tag der Hand­rei­chung an der Elbe. Beim Anblick des Herrn Rai­ner Roth­fuß neben einer Büh­ne, der reden soll­te, ver­ließ ich die­ses Feld – man gestat­te mir mei­ne → Rote Linie, zumal ich von Prot­ago­nis­ten sei­ner Par­tei schon genug ver­stan­den habe. Der reak­tio­närs­ten Kraft und letz­ten, ver­steck­ten Kampf­re­ser­ve des Groß­ka­pi­tals, das allen Geschun­de­nen den Kampf von Oben ange­sagt hat, …

… tre­te ich ent­ge­gen, aber mit ihnen nicht auf eine Bühne.

Es gab noch ande­re Büh­nen in Tor­gau und man­chen Freund traf ich hier wie­der. Es gab gute Unter­hal­tun­gen und Dis­kus­sio­nen – auch mit Mit­ar­bei­tern der rus­si­schen Bot­schaft in Deutschland.

Stadt­ge­spräch in Tor­gau bei Ein­woh­nern, wie bei Gäs­ten (ich sprach auch mit Rus­sen) war, was der säch­si­sche Minis­ter­prä­si­dent am Tag zuvor hier im Bei­sein des rus­si­schen Bot­schaf­ter Ser­gej Net­scha­jew anma­ßend und Geschich­te ver­fäl­schend vom Sta­pel gelas­sen hat. Bei sei­nen Wor­ten gab es laut­star­ke Pro­tes­te. Man schämt sich nur noch als Deut­scher für sol­che vor­ge­setz­ten ReGIERende. 

Screen­shot Social Network

Erschüt­tert war ich auch ob der Nach­richt vom Vor­tag, die mor­gens zu mir gelang­te. In Gotha in Thü­rin­gen wur­den Schü­ler “im bes­ten Deutsch­land aller Zei­ten” für 6 Tage der Schu­le ver­wie­sen und beka­men einen Ver­weis. War­um? Sie hat­ten mit der Losung “Bil­dung statt Bom­ben” vor dem Bun­des­wehr-Stand in einer Schu­le pro­tes­tiert. Da steht auch so neben­bei die Fra­ge danach, was denn die Bun­des­wehr in Schu­len zu suchen hat. Wer­bung für den Krieg ist nicht ihr Geschäft – es ist nur das Geschäft des Todes der Kriegs­ver­die­ner. Die Bun­des­wehr hat schon lan­ge kei­nen rei­nen Ver­tei­di­gungs­auf­trag mehr. Sie wur­de zur Angriffs­ar­mee mutiert. Wer waren bei die­ser Akti­on die ewig Gest­ri­gen – die Schü­ler, die sich noch für Bil­dung und Frie­den inter­es­sie­ren oder die “Ver­gan­gen­heits­pa­trio­ten” und Revan­chis­ten im Amt, die das Nie-Wie­der in Wirk­lich­keit nicht zu leben vermögen?

Nach­fol­gend Bil­der als Zeit­do­ku­men­te über die o.g. Ver­an­stal­tun­gen in Torgau.

Wolf­gang Kiessling (ali­as Woling – www.port-woling.net, ali­as Wol­le Ing – www.wolle-ing.de)

Foto-Galerie

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