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1942-07-12 @ Schlacht um Stalingrad
Geschichte Port Woling - Während des Großen Vaterländischen Krieges war Stalingrad ein Hauptziele des Überfalls der deutschen Wehrmacht, das Anfang 1943 mit einer entscheidenden Einkesselung & Niederlage der deutschen 6. Armee endete
Aktualisiert: 02.06.2024, Kapitel 8. Ein Menschenschicksal
200 Tage Schlacht um Stalingrad
Inhalt
-
- Am Vorabend eines Gedenkens
- Der Volksbund über eine Tragödie der Welt
- Zeichen der bevorstehenden Schlacht
- Schlachtbeginn, die ersten Tage
- Die entscheidenden Kämpfe
- Der letzte Monat der Schlacht - Sieg
- Zusammenfassung zur Verteidigungsschlacht
- Ein Menschenschicksal
- Historische Einordnung der Schlacht
1. Am Vorabend eines Gedenkens
Im Vorfeld eines erneuten Gedenkens über die Schlacht um Stalingrad gehe ich mit diesem Beitrag viel umfangreicher als zumeist in meinen Artikeln auf [Port Woling] auf dieses Ereignis eingehen. Diese Schlacht war im 2. Weltkrieg von ganz besonderer Bedeutung.
Die Schlacht um Stalingrad gilt als psychologischer Wendepunkt in den von Deutschland ausgegangenen aller schlimmsten Kriegswirren der Menschheitsgeschichte sowie größten Verbrechen des → Faschismus gegen die Menschlichkeit. Diese Ereignisse gilt es nicht zu vergessen. Diese Schlacht wurde zu einer der größten und blutigsten Schlachten des Großen Vaterländischen Krieges und des Zweiten Weltkriegs. Der Sieg der Roten Armee markierte den Beginn einer strategischen Wende im Verlauf des gesamten Krieges.
Am Vorabend des 9. Mai 2024, des → Tages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945 präsentierte die Russische Botschaft in Deutschland Informationen über geschichtsträchtige Ereignissen aus dieser Zeit. So berichtet die Botschaft u.a. über die im 2. Weltkrieg leidgeprüfte Heldenstadt Wolgograd (bis 1961 – Stalingrad), das administrative und wirtschaftliche Zentrum des Oblast Wolgograd und eine der bevölkerungsreichsten Städte Russlands.
“Während des Großen Vaterländischen Krieges war Stalingrad eines der Ziele der Offensive »Fall Blau« und wurde in der Schlacht um Stalingrad von über 230.000 Soldaten der deutschen 6. Armee im Spätsommer 1942 an drei Seiten eingekesselt. Die Kämpfe begannen am 23. August 1942, u. a. mit einer massiven Bombardierung der Stadt durch die deutsche Luftwaffe. Im September erreichten die Kämpfe die Innenstadt, wobei mehrere zentrale Punkte (darunter der Hauptbahnhof und der Mamajew-Hügel) mehrmals von einer Seite zur anderen übergingen. Die Verteidigungstruppen der Roten Armee konnten nur durch Schiffe ihren Nachschub vom unbesetzten Ostufer der Wolga erhalten. Das taktische Ziel der Wehrmacht war es, durch die Einnahme der Stadt den Schiffsverkehr auf der Wolga, über die u. a. Hilfslieferungen der Alliierten vom Persischen Korridor und das Kaspische Meer nach Nord- und Zentralrussland transportiert wurden, zu unterbinden.
Anfang November 1942 hatte die Wehrmacht den Großteil des Stadtgebiets erobert. Doch die vollständige Eroberung der Stadt gelang aufgrund des fortgesetzten Widerstands der Roten Armee nicht, obgleich Hitler in seiner Rede am 8. November 1942 die Schlacht als weitgehend gewonnen darstellte. Stattdessen wurden die deutschen Truppen und ihre Verbündeten (vor allem Rumänen und Kroaten) am 19. November 1942 durch die sowjetische Gegenoffensive unter dem Namen »Operation Uranus« eingekesselt. Das deutsche »Unternehmen Wintergewitter« scheiterte. Am 2. Februar 1943 stellten die Reste der Sechsten Armee unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus die Kampfhandlungen ein. 108.000 deutsche und verbündete Soldaten gingen in Gefangenschaft. Während der Kämpfe wurde die Stadt nahezu vollständig zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde unmittelbar nach der Befreiung im Februar 1943 begonnen. Im selben Jahr wurde auch die Städtepartnerschaft mit dem englischen Coventry geschlossen” (Quelle: telegram@russische-botschaft.de, 04.05.2024).
Ich gehe in folgendem Beitrag näher auf das historische Ereignis ein.
2. Der Volksbund über eine Tragödie der Welt
Der Volksbund - ein gemeinnütziger deutscher Verein mit dem zentralen Anliegen des Erinnerns und Gedenkens an deutsche Kriegstote im Ausland - sucht nach Wegen dialogischen Erinnerns. Er will Erfahrungen und Erinnerungskulturen europäischer Nachbarn kennen sowie respektieren und aus der Erinnerung heraus Friedensarbeit leisten.
Friedensarbeit bedeutet für ihn, die Vergangenheit zu beleuchten und für nachfolgende Generationen erfahrbar zu machen - aus der Geschichte lernen und nicht zu vergessen. In diesem Sinne erinnert er auf seiner Website an Stalingrad - eine Tragödie der Welt. Er erinnert an die Grauen und alle Opfer der Schlacht um Stalingrad - für Verständigung, Versöhnung und Frieden.
Er lässt auch die wenigen deutschen Überlebenden zu Wort kommen: “Wir haben die Hölle überlebt, aber unser Leben war für immer gezeichnet. Wer denkt heute noch an uns und an die vielen Toten?” Und ich frage vor allem:
Welche Lehren wurden von Deutschen aus Stalingrad gezogen und werden von deutschen Offiziellen heute gelebt?
Es geht um alle, die in Stalingrad starben - weit mehr als zwei Millionen Tote - Zivilisten, Russen, Deutsche, Österreicher, Rumänen, Italiener, Ungarn, Kriegsgefangene in den Lagern - auch nach der Kapitulation kein Ende des Leids. Zwei Millionen Tote durch eine Schlacht!
Die Mahnung des Totengedenkens ist zeitlos - …
… die Opfer und die Täter - NIE vergessen, immer Aufklärung und Mahnung - die Wahrheit und Berichte zum Grauen von damals weitergeben. In diesem Sinne wurde auch die deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka bei Wolgograd, dem früheren Stalingrad, 1999 eingeweiht.
3. Zeichen der bevorstehenden Schlacht
Wie aber begann es? Am 22. Juni 1941 begann Deutschland heimtückisch einen → Überfall auf die Sowjetunion. Der Blitzkrieg und das »Unternehmen Barbarossa« - mit dem Ziel, den Krieg noch vor Wintereinbruch zu entscheiden - war ein Fehlschlag. Die zuvor stattgefundene Schlacht zur Einnahme von Moskau (Oktober 1941 bis Januar 1942) war unter größten Opfern gescheitert - die Faschisten maßgeblich durch die Verteidiger der Wolokolomsker Chaussee aufgehalten. Ziel war es jetzt umso mehr, die fruchtbaren Gebiete Don, Kuban, untere Wolga und die Ölfelder des Kaukasus zu erreichen.
Es galt für einen absehbaren viel größeren Feldzug an die benötigten, gewaltigen Ressourcen zu kommen.
Dazu starteten im Sommer 1942 die faschistischen deutschen Truppen eine Offensive am Südflügel der sowjetisch-deutschen Front. Zu dieser Zeit gab es in Stalingrad 126 bedeutsame industrielle Unternehmen. Stalingrad sollte seine Bedeutung als Zentrum der Militärindustrie und als Kommunikationsknotenpunkt verlieren. Die Umsetzung dieses Plans würde auch die wichtigen Verkehrsverbindungen und Versorgungslinien zwischen den zentralen Regionen der UdSSR und dem Kaukasus blockieren.
Für den Angriff auf Stalingrad wurde die 6. Armee unter dem Kommando des deutschen Generals und späteren Feldmarschalls Friedrich Paulus eingesetzt. Eine der stärksten Truppenkontingente Hitler-Deutschlands wurde nach Stalingrad geschickt. Den faschistischen Streitkräften stand die Stalingrader Front unter dem Kommando des Marschalls der Sowjetunion S. K. Timoschenko gegenüber und ab 23. Juli des Generalleutnants V. N. Gordova.
Die Truppenstärke vor der Schlacht von Stalingrad zu Beginn des Deutschen Angriffes betrug auf beiden Seiten etwa 590.000 Soldaten (Quelle: Statista, 07.05.2024). Die Schlacht fand vom 12. Juli 1942 bis 2. Februar 1943 auf dem Gebiet der heutigen Gebiete Woronesch, Rostow, Wolgograd und der Republik Kalmückien statt.
In Geschichtsdarstellungen wird auch der 23. August 1942 als Beginn der Schlacht angegeben, als massive Bombardierungen von Stalingrad begannen. Im Grunde aber begann die Schlacht am 12. Juli 1942 mit der Bildung der Stalingrader Front, dem Start der Organisation zur Verteidigung Stalingrads und ersten Verteidigungskämpfen östlich von Stalingrad im Raum Kantemirovka.
Die Schilderungen im folgenden Kapitel 4 (Schlachtbeginn, die ersten Tage) sowie dem Kapitel 5 (Die entscheidenden Kämpfe) und Kapitel 6 (Der letzte Monat der Schlacht - Sieg) entstammen im Inhalt auszugsweise einer dokumentarischen, wissenschaftlich erarbeiteten »Zeitleiste der Website des Museumskomplexes zur Schlacht von Stalingrad«. Sie sind ein Spiegel von Begebenheiten der Schlacht.
4. Schlachtbeginn, die ersten Tage
Der 12. Juli 1942 - die Schlacht beginnt und dauert 200 Tage.
Das Hauptquartier des sowjetischen Oberkommandos bildete die Stalingrader Front. Der Frontoberbefehlshaber ist Marschall S. K. Timoschenko. Das Fronthauptquartier befand sich in Stalingrad. Der Staatliche Verteidigungsausschuss verabschiedete einen Beschluss über die Evakuierung von Ausrüstung und Arbeitern der Konservenfabrik Urjupinsk des Volkskommissariats für Fleisch- und Milchindustrie der UdSSR. Das Verteidigungskomitee der Stadt Stalingrad verabschiedete einen Beschluss über den Bau einer Verteidigungslinie mithilfe von Bauorganisationen und durch Mobilisierung der Bevölkerung. Maßnahmen zur Stärkung der Einheiten der Volksmiliz - so die Besetzung einer Schützendivision mit 6900 Kämpfern wurden beschlossen - weiterhin die Bildung von 3 zusätzlichen Panzerbataillonen aus Arbeitern und Angestellten der Fabriken Sudoverf und STZ, 2 Artilleriedivisionen mit einer Anzahl von 1400 Kämpfern für 8 bis 10 Batterien und einer Mörserkompanie, Spezialeinheiten aus Scharfschützen, Maschinengewehrschützen, Bahnwärtern, Krankenschwestern.
In den folgenden Tagen lieferten sich Truppen der 38. und 9. Armee der Südfront schwere Verteidigungskämpfe im Raum Kantemirovka, und die 57. und 28. Armee zogen sich in getrennten Gruppen über den Don hinaus zurück. Die 4. Panzerarmee des Feindes schlug östlich der Bahnstrecke Millervo-Kamensk ein. Die Truppen der Stalingrader Front verteidigten sich teilweise am linken Donufer, während der andere Teil weiterhin die vorgesehenen Linien erreichte. Das Verteidigungskomitee der Stadt Stalingrad entschied über die Evakuierung von Vieh, Eigentum, Produktionsmitteln von Kollektivwirtschaften, Staatswirtschaften und anderen staatlichen, genossenschaftlichen und öffentlichen Organisationen an das rechte Ufer der Flüsse Khoper und Don sowie über den Bau von 6 zusätzlichen Übergängen über die Wolga und die Instandsetzung von Brücken und Zugängen zur Wolga. Die Werke Barrikady, Red October und Shipyard wurden beauftragt, einen Panzerzug für die Stalingrader Front zu produzieren und ihn mit Waffen und Munition auszurüsten.
Im Nordosten in Richtung der Region Woronesch dauerten schwere Abwehrkämpfe der sowjetischen Truppen an. Die Truppen der Stalingrader Front verstärkten weiterhin ihre Stellungen, konzentrierten und gruppierten ihre Kräfte neu. Gemäß der Entscheidung des Hauptquartiers des Oberkommandos wurden acht Divisionen gepanzerter Züge zur Verteidigung der Eisenbahnen an die Stalingrader Front geschickt.
Durch Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR wurde das Gebiet Stalingrad unter Kriegsrecht gestellt.
In der Region wurde die Mobilisierung von Männern im Alter von 18 bis 50 Jahren in die Rote Armee angekündigt. Das staatliche Verteidigungskomitee verabschiedete einen Beschluss über die Verlagerung ungenutzter Ausrüstung aus dem Werk „Roter Oktober“ in das metallurgische Werk Baikal. Das Stalingrader Regionalexekutivkomitee und das Regionalkomitee der Allunionskommunistischen Partei (Bolschewiki) beschlossen, Waisenhäuser der Region Stalingrad aus den Bezirken Kaganovichsky, Nizhne-Chirsky, Novoanninsky, Mikhailovsky und Sirotinsky zu evakuieren.
Die 4. Panzerarmee der Faschisten erreichte das Gebiet Rostow und umschloss die 38. und 9. Armee der Südfront tief. Die 1. Panzerarmee des Feindes erreichte das Gebiet von Kamensk. Die Verteidigungsfront der sowjetischen Truppen zwischen den Flüssen Don und Nördlicher Donezk wurde in einer Zone von bis zu 170 km durchbrochen. Der Eintritt des Feindes in die große Donschleife und sein weiterer Vormarsch nach Süden führten zu einer echten Gefahr einer Einkreisung der Truppen der Südfront. Die auf breiter Front aufgestellte 51. Armee der Nordkaukasusfront konnte den Ansturm feindlicher Panzerverbände nicht zurückhalten. Die Truppen der Südfront zogen sich nach Süden über den Don hinaus zurück. Sie erhielten die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit der Nordkaukasischen Front eine starke Verteidigung auf der Don-Linie bis zur Mündung zu organisieren. Das Stalingrader Regionalkomitee der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki beschloss im Einvernehmen mit dem Militärrat der Stalingrader Front, dringend eine 4. Verteidigungslinie mit einer Länge von 50 km direkt am Stadtrand zu errichten. Das Verteidigungskomitee der Stadt Stalingrad beschloss die Evakuierung von medizinischn Einrichtungen für Kinder, Krankenhäusern, Lebensmittelversorgungen, Getreide und Staatsbankschätzen an das linke Ufer der Wolga.
Die Truppen der Südfront zogen sich bis über den Don weiter zurück. Die Truppen der Stalingrader Front besetzen weiterhin ihre bisherigen Stellungen, verstärkten sie, führten eine teilweise Umgruppierung der Kräfte durch und führten Verteidigungsgefechte. Die 153. Schützendivision der 63. Armee wehrte mit ihren Vorwärtseinheiten einen feindlichen Angriff mit der Stärke eines Infanteriebataillons mit 13 Panzern südwestlich des Dorfes Stogovsky ab. Die Truppen der 62. Armee nahmen die Verteidigung an der Linie Kletskaja-Surovikino auf. Die Truppen der 64. Armee verteidigten die Linie Surowikino-Werchne-Kurmojarskaja. Es wurde mit der beschleunigten Vorbereitung technischer Befestigungen auf den besetzten Linien begonnen. Die Bewegung von Partisanenabteilungen und Untergrundgruppen in besetzten Regionen wurde kordiniert. Weitere Evakuierungen wurden beschlossen sowie die Evakuierung von Familien des Führungspersonals.
Die Front im Süden war von Rückzugsgefechten gekennzeichnet.
Die Truppen der Stalingrader Front besetzten weiterhin ihre bisherigen Stellungen, verstärken sie und führen Aufklärungsarbeiten durch. Vorausabteilung der 153. Infanteriedivision zogen sich nach einem Gefecht mit dem Feind an der Oberlinie 191,0 – Stogovsky nachts an das linke Flussufer des Don zurück. Der Geheimdienst stellte fest, dass Morozovsky vom Feind mit einer Streitmacht von bis zu zwei Infanteriebataillonen und einer Panzerkompanie besetzt war. Im Gebiet des Dorfes Chernyshevskaya (50 km südwestlich von Surovikino) wurde ein Gefangener der 29. mechanisierten Division des Feindes gefangen genommen.
Im großen Donbogen begannen die Abwehrkämpfe der Stalingrader Front. Das Hauptquartier des Oberkommandos übergab der Stalingrader Front das Hauptquartier der 28., 57. und 38. Armee mit ihrer Kommunikationsausrüstung und den zu ihnen zurückgezogenen Truppen. Der Rat der Volkskommissare der UdSSR befahl dem Volkskommissariat für Handel der UdSSR, ab Juli 1942 in Städten, in denen Lebensmittelkarten eingeführt wurden, den Verkauf von Lebensmitteln über die festgelegten Normen (monatlich 400 g Butter, 300 g Zucker, 600 g Getreideflocken, 6 l Milch) hinaus für schwangere Frauen zu organisieren. Die Truppen der Südfront führten im Raum Kamensk und westlich von Rostow weiterhin Abwehrkämpfe mit dem Feind und zogen sich langsam in den Unterlauf des Don zurück. Die Truppen der Stalingrader Front führen Kampfaufklärungen durch.
Es ging eine Nachricht der britischen Regierung an die sowjetische Regierung ein, in der mitgeteilt wurde, dass die britische Regierung davon absieht, die Sowjetunion weiterhin mit militärischem Material entlang der Nordroute zu beliefern. Diese Entscheidung wurde dadurch begründet, dass britische Militär- und Transportschiffe, die Fracht für die Sowjetunion transportierten, durch deutsche Angriffe schwere Verluste erlitten. Die Botschaft berichtete auch, dass die britische Regierung glaubte, dass dies die Schaffung einer wirklich starken zweiten Front im Jahr 1943 unmöglich machen würde. In London begannen Verhandlungen zwischen Vertretern der Regierungen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten, in deren Ergebnis eine Vereinbarung zur Verschiebung der Eröffnung einer zweiten Front in Europa ausgearbeitet und beschlossen wurde. 1942 marschieren alliierte Streitkräfte in Nordafrika ein.
Der Vorsitzende des Verteidigungskomitees der Stadt Stalingrad, A.S. Chuyanov, rief in einer Radioansprache an die Bewohner der Region dazu auf, alle ihre Kräfte zu mobilisieren, um der Front zu helfen und die Verteidigung der Stadt und der Region zu stärken. Die Evakuierung von Arbeitern und ungenutzter Ausrüstung von Unternehmen, die zusammen mit den Arbeitern aus den westlichen Regionen der UdSSR nach Stalingrad evakuiert wurden, begann.
Das Büro des Stalingrader Regionalkomitees der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki verabschiedete eine Resolution “Über den Kampf gegen die Verbreitung provokativer Gerüchte”. Auf Erlass des Stalingrader Verteidigungskomitees wurde mit dem Bau von Pferdefähren über die Wolga begonnen. In Stalingrad wurden die Unternehmen, die Waffen und Munition herstellten, vom Kommandeur der Nordkaukasusfront, Marschall S. M. Budyonny, besucht.
Die vom Feind aus dem Norden und Westen bedrängten Truppen der Südfront lieferten sich erbitterte Kämpfe bei der Annäherung an die Stellungen des befestigten Rostower Gebiets und zogen sich weiterhin in den Rücken zum Unteren Don zurück. Die Truppen der Stalingrader Front führten weiter Verteidigungskämpfe. Einheiten wurden weiter zurückgedrängt - teilweise auf das linke Flussufer des Don in der Nähe des Dorfes Veshenskaya. Die vorderen Abteilungen der 62. Armee traten in den Gebieten Pronin, Chernyshevskaya (55-75 km südwestlich der Stadt Serafimovich) und Kireev in die Schlacht mit feindlicher motorisierter Infanterie und berittenen Gruppen. Die 302. Schützendivision (Kommandeur Oberst M.K. Zubkov) traf in Richtung Stalingrad ein. Bei ihrer Ankunft trat die Division unmittelbar in die Schlacht mit dem Feind ein, der den Don im Bereich des Dorfes Nikolaevskaya überquerte. Der Landesverteidigungsausschuss nahm eine Resolution zur Beschleunigung des Baus der Eisenbahnstrecke Saratow-Stalingrad sowie über die Entfernung von Getreidereserven aus den Gebieten der Region Stalingrad an.
Der Feind nutzte eine Lücke aus, die sich in der Truppenzone der Südfront bildete, die sich teilweise über den Don im Sektor von Kamensk bis Konstantinowskaja zurückgezogen hatten. So erreichte er den äußeren Rand des Gebiets der Rostower Festung. Hier kam es zu schwersten Kämpfen zwischen den sowjetischen Truppen und dem vorrückenden Feind. Truppen der 51. Armee der Nordkaukasusfront führen im Gebiet der Dörfer Nikolaevskaya und Konstantinovskaya Verteidigungskämpfe mit dem Feind, der den Don überquert hat. Die kleinen Einheiten der 51. Armee konnten den Übergang nicht verhindern. Der Feind landete am linken Donufer. Die Truppen der Stalingrader Front wurden weiter verstärkt.
Neue Einheiten wurden immer unmittelbar ins Gefecht geführt.
Aufklärungsabteilungen der 63. Armee, die 1. Infanteriedivision eroberte den südöstlichen Stadtrand von Gruschewo, machte Gefangene und zog sich auf das linke Flussufer des Don zurück. Die 153. Schützendivision erreichte das Dorf Stogovsky, wo sie auf organisierte feindliche Verteidigungsanlagen traf und den Kampf fortsetzte. Vorwärtsabteilungen der 62. Armee, die 192. Infanteriedivision kämpfte mit dem Feind im Bereich Donschtschinka. Die 181. Infanteriedivision hielt weiterhin das Gebiet Sinyapkin, Gusynka. Die 147. Infanteriedivision aus dem Raum Kirejew wurde vom Feind mit einer Streitmacht von bis zu 2 motorisierten Infanteriebataillonen mit 60 Panzern zurückgedrängt. Die 196. Infanteriedivision hielt weiterhin das Gebiet Werchnegnutow – Nischnegnutow.
Das staatliche Verteidigungskomitee verabschiedete einen Beschluss über die Evakuierung von Ausrüstung aus dem Werk Nr. 91 des Volkskommissariats für chemische Industrie in Kemerowo in das Werk Nr. 510. Das Verteidigungskomitee der Stadt Stalingrad verabschiedete eine Resolution über die Überführung aller Luftverteidigungsverbände Stalingrads in den Kasernenstatus und über die Produktion von 10.000 Kisten mit 50-mm-Minen für Partisanenabteilungen der Region.
21. Juli 1942 - der Schriftsteller M.A. Scholochow kam nach Stalingrad, um sich mit Soldaten der Roten Armee zu treffen.
5. Die entscheidenden Kämpfe
Von Juli bis November 1942 gelang es der Roten Armee, den Feind in Abwehrkämpfen zu verzetteln. Bis zum 23. August 1942 wurden von den 400.000 Einwohnern Stalingrads etwa 100.000 evakuiert. Am 24. August verabschiedete das Verteidigungskomitee der Stadt Stalingrad einen verspäteten Beschluss über die Evakuierung von Frauen, Kindern und Verwundeten an das linke Wolga-Ufer. Alle Bürger, auch Frauen und Kinder, arbeiteten am Bau von Schützengräben und anderen Befestigungsanlagen.
Am 23. August 1942 führte die 4. Luftflotte der nationalsozialistischen deutschen Luftwaffe den längsten und zerstörerischsten Bombenangriff auf die Stadt durch. Bis zu 400 deutsche Flugzeuge beteiligten sich an den Bombenangriffen, die ununterbrochen von aufeinanderfolgenden Flugzeugwellen durchgeführt wurden, darunter bis zu 160 zweimotorige, schwere Bomber. Die deutschen Flugzeuge zerstörten die Stadt, töteten mehr als 90.000 Menschen, zerstörten mehr als die Hälfte des Wohnungsbestands von Stalingrad aus der Vorkriegszeit und verwandelten die Stadt in ein riesiges Gebiet voller brennender Ruinen.
Bis zum 1. September 1942 konnte die sowjetische Führung ihren Truppen in Stalingrad nur noch riskante Übergänge über die Wolga ermöglichen. Inmitten der Ruinen der bereits zerstörten Stadt errichtete die 62. sowjetische Armee Verteidigungsstellungen mit Schießständen in Gebäuden und Fabriken. Scharfschützen und Angriffsgruppen hielten den Feind so gut sie konnten fest. Die Deutschen, die tiefer in Stalingrad vordrangen, erlitten schwere Verluste. Sowjetische Verstärkungen wurden vom Ostufer unter ständigem Bombardement und Artilleriefeuer über die Wolga transportiert und direkt in die Gefechte eingeführt. Es kam zu vielen Kämpfen im Nahkampf.
Vom 13. bis 26. September drängten Wehrmachtseinheiten die Truppen der 62. Armee zurück und drangen in die Innenstadt ein. Der Fluss stand vollständig unter Beschuss deutscher Truppen. Jedes Schiff und Boot wurde gejagt. Trotzdem wurden während der Schlacht um die Stadt über 82.000 Soldaten und Kommandeure, eine große Menge militärischer Ausrüstung, Lebensmittel und andere militärische Güter vom linken Ufer zum rechten Ufer transportiert und etwa 52.000 Verwundete und Zivilisten ans linke Ufer evakuiert.Mitte September 1942 entwickelte das Oberkommando Pläne zu einer Gegenoffensive.
Am 30. September 1942 wurde die Don-Front gebildet. Sie umfasste die 1. Gardearmee, 21., 24., 63. und 66. Armee, 4. Panzerarmee und Luftwaffeneinheiten. Am 30. September begann um 5:00 Uhr die Artillerievorbereitung. In der Folge der Kämpfe wurde geplant, die direkt in Stalingrad kämpfenden deutschen Truppen (14. Panzerkorps, 51. und 4. Armeekorps, insgesamt etwa 12 Divisionen - der 6. Armee unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus und 24 weiteren Generälen der Wehrmacht - einzukesseln und zu vernichten.
Die deutsche Militärdoktrin basierte auf dem Zusammenspiel der Truppengattungen im Allgemeinen und im Besonderen auf dem engen Zusammenspiel von Infanterie, Pionieren, Artillerie und Sturzkampfbombern. Als Reaktion darauf versuchten sowjetische Soldaten, sich Dutzende Meter von feindlichen Stellungen entfernt zu positionieren. In diesem Fall konnten deutsche Artillerie und Luftfahrt nicht operieren, ohne Gefahr zu laufen, ihre eigenen zu treffen. Oft waren die Gegner durch eine Wand, einen Boden oder einen Treppenabsatz getrennt. In diesem Fall musste die deutsche Infanterie auf Augenhöhe mit der sowjetischen Infanterie kämpfen – mit Gewehren, Granaten, Bajonetten und Messern.
Der Kampf galt jeder Straße, jeder Fabrik, jedem Haus, Keller und Treppenhaus.
Sogar einzelne Gebäude wurden in die Karten aufgenommen und mit Namen versehen: Pawlows Haus, Mühle, Kaufhaus, Aufzug, Gefängnis, Zabolotny-Haus, Molkerei, Haus der Spezialisten, L-förmiges Haus, Nagelfabrik und andere. Die Rote Armee führte ständig Gegenangriffe durch und versuchte, zuvor verlorene Stellungen zurückzuerobern. Mamaev Kurgan und der Bahnhof Stalingrad-I wechselten mehrmals den Besitzer. Die Angriffsgruppen beider Seiten versuchten, alle Durchgänge zum Feind zu nutzen – Abwasserkanäle, Keller, Tunnel.
Am Morgen des 14. Oktober startete die deutsche 6. Armee eine entscheidende Offensive gegen die sowjetischen Brückenköpfe nahe der Wolga. Sie wurde von mehr als tausend Flugzeugen der 4. Luftflotte der Luftwaffe unterstützt. Die Konzentration deutscher Truppen war beispiellos – auf einer Frontlänge von nur etwa 4 km(!) rückten drei Infanterie- und zwei Panzerdivisionen auf das Traktorenwerk und das Barrikadenwerk vor. Die sowjetischen Einheiten verteidigten sich hartnäckig mit Unterstützung der Artillerie vom Ostufer der Wolga und den Schiffen der Wolga-Militärflottille. Aufgrund der Vorbereitung der sowjetischen Gegenoffensive kam es jedoch bei der Artillerie am linken Wolga-Ufer zu einem Munitionsmangel.
Am 9. November begann kaltes Wetter, die Lufttemperatur sank auf 18 Grad unter Null. Die Überquerung der Wolga wurde aufgrund der auf dem Fluss treibenden Eisschollen äußerst schwierig und die Truppen der 62. Armee litten unter akutem Mangel an Munition und Nahrungsmitteln. Bis Ende November gelang es noch den deutschen Truppen, den südlichen Teil des Barricades-Werks zu erobern und in einem 500 m breiten Gebiet bis zur Wolga vorzudringen. Die 62. Armee der Roten Armee hielt nun drei kleine, voneinander isolierte Brückenköpfe - der kleinste davon war die Insel Ljudnikow. Die Divisionen der 62. Armee zählten nach Verlusten nur noch 500-700 Mann. Auch die deutschen Divisionen erlitten große Verluste, bei vielen Einheiten fielen mehr als 40 % des Personals im Gefecht.
Der Feind unternahm einen letzten Versuch, Stalingrad einzunehmen. 5 feindliche Infanterie- und 2 Panzerdivisionen starteten eine Offensive an einer etwa 5 Kilometer breiten Front von der Volkhostroevskaya-Straße bis zur Banny-Schlucht. Die Truppen der 62. Armee waren gezwungen, die Stadt in drei Richtungen zu verteidigen - am nördlichen Stadtrand - im Gebiet Rynok, Spartanovka, im Zentrum - in der Nähe des Barrikady-Werks, im Bereich des Roten Oktober-Werks. Die sowjetischen Truppen schlugen aber alle feindlichen Angriffe im Bereich der Mezenskaya-Straße und des Werks „Roter Oktober“ zurück.
Arbeiter, Handwerker und Ingenieure aus Stalingrader Unternehmen Seite kämpfen an Seite mit den Soldaten in den Kämpfen um die Stadt.
Bei einer Sitzung des Staatlichen Verteidigungsausschusses berichteten G. K. Schukow und A. M. Wassiljewski über einen überarbeiteten Plan für eine Gegenoffensive in Richtung Stalingrad (»Operation Uranus«). Der Plan wurde schließlich genehmigt und der Starttermin für die Operation festgelegt. Die Truppen der 62. Armee liefern sich erbitterte Schlachten, die zu Massenkämpfen im Nahkampf führen. Wer die Schlacht unter Überanstrengung aller Sinne überlebt, wird sich für immer verbrannt an diese Hölle erinnern, als wäre sie mit einem heißen Eisen gewesen. Die Spuren dieses Kampfes werden niemals gelöscht. Hitler erwartete in einem Telegramm an Paulus, dass mit der Anstrengung der letzten Kräfte Stalingrad genommen wird.
In den letzten Tagen vor der Generaloffensive der sowjetischen Truppen (ab 19. November) kämpfte die Division hauptsächlich mit erbeuter Munition. 2.200 Komsomol-Mitglieder - Freiwillige der Region - traten in die Reihen der Roten Armee ein. Bei einer Kundgebung in Kamyschin legten Freiwillige einen feierlichen Eid ab - um jeden Zentimeter ihres Heimatlandes zu kämpfen - bis zum Tod. Insgesamt schlossen sich während der Verteidigungskämpfe bei Stalingrad 15.000 Komsomol-Mitglieder der Region freiwillig den Verteidigern der Stadt an.
19. November 1942 - Beginn der Gegenoffensive.
Aus dem Befehl des Befehlshabers der Truppen der Südwestfront, Generalleutnant N. F. Vatutin: „Ich befehle: Beginn des Artilleriebeschusses am 19. November 1942 um 7.30 Uhr. Beginn des Angriffs der Infanterie, Artillerie und Panzer am 19. November 1942. Berichten Sie zeitnah über den Verlauf der Schlacht.“ Der Wetterbericht von 6.00 bis 18.00 Uhr am 18. November 1942. „Morgens völlig bewölkt, stellenweise Nebel und Schnee.“
Die strategische Offensivoperation der sowjetischen Truppen mit dem Codenamen „Uranus“ begann, die faschistischen Aggressoren bei Stalingrad einzukreisen. Zu Beginn der Gegenoffensive in Richtung Stalingrad wurden Truppen des Südwestens eingesetzt. Den sowjetischen Truppen standen die 8. italienische, 3. und 4. rumänische, deutsche 6. Feld- und 4. Panzerarmee der Heeresgruppe B gegenüber. Das Kräfteverhältnis zu Beginn der Gegenoffensive war in der Truppenstärke relativ ausgeglichen, bei Waffen und Mörsern gab es eine 1,5fache Überlegenheit der Roten Armee, bei Panzern und Sturmgeschützen eine 2,2fache und bei Flugzeugen auch eine relative Ausgeglichenheit.Nach einem massiven Artilleriebeschuss starteten die Truppen der Südwestfront und der Donfront eine Gegenoffensive nördlich von Stalingrad. Der Hauptschlag wurde von der Südwestfront ausgeführt. Seine Angriffstruppe: die 21. Armee und die 5. Panzerarmee, mit Unterstützung der 2. und 17. Luftarmee, schlugen vom Brückenkopf Kletskaya und Serafimowitsch aus zu. Die 65. Armee der Don-Front begann Angriffe südöstlich in Richtung Zappelig.
Um 14 Uhr war der hartnäckige Widerstand des Feindes gebrochen, die ersten, am stärksten befestigten Stellungen wurden durchbrochen, die feindlichen Verteidigungsanlagen wurden in zwei Gebieten durchbrochen: Südlich von Serafimovich und im Raum Kletskaya starteten die 21. und 5. Panzerarmee einen Vorstoß. Am Ende des Tages hatten die Panzer 20-35 km zurückgelegt. Die 65. Armee rückte in heftigen Kämpfen 3-5 km vor, schaffte es jedoch nicht, die Hauptverteidigungslinie des Feindes zu durchbrechen. Der Kommandeur der faschistischen Heeresgruppe „B“, General M. Weichs, sandte einen Befehl an F. Paulus, in dem er forderte, sofort alle Offensivaktionen in Stalingrad einzustellen.
Die Truppen der Stalingrader Front gingen in der Offensive südlich von Stalingrad. Die Truppen der Don-Front durchbrachen während der Offensive ab 8.30 Uhr mit ihrer rechten Flanke die Verteidigungsanlagen der 13. und 15. Infanterie- sowie 1. Kavalleriedivision der Rumänen sowie der 62. Infanteriedivision der Wehrmacht. Die 266. Schützendivision (Generalmajor L. V. Vetoshnikov) traf als Teil der 1. Gardearmee der Südwestfront ein. Am 21. November übernahmen Einheiten der Division die Verteidigung am rechten Flussufer des Don, was die Konzentration der Angriffsgruppe der Armee für den anschließenden Durchbruch in der Nähe von Astachow sicherstellte. In der Resolution des Verteidigungskomitees der Stadt Stalingrad wurde die Notwendigkeit festgelegt, einen ununterbrochenen Betrieb des Übergangs der 62. Armee auf der Linie Tumak-Roter Oktober sicherzustellen.
Der erste Schneefall fiel in der Region Stalingrad.
Die Südwestfront entwickelte ihre Offensive erfolgreich. Panzerverbände erreichten das Manoilin-Gebiet und bogen scharf nach Osten ab und stürmten auf dem kürzesten Weg zum Don im Kalachon-Don-Gebiet. Die vorgeschobenen Einheiten erreichten das Dorf Golubinskaya, in dem sich das Hauptquartier der deutschen 6. Armee ebefand. F. Paulus verlegte ihn hastig nach Nischne-Tschirskaja und dann nach Gumrak. Die Armeen der Stalingrader Front kämpften sich von Süden her auf die Südwestfront zu. Der Abstand zwischen den Fronten wurde auf 80 km reduziert. Schützendivisionen wurden in Richtung Stalingrad verlegt, so die 44. Garde-Schützendivisionen (Generalmajor D. A. Kupriyanov) und die 195. Schützendivisionen (Oberst V. P. Karuna).
Um die eingekesselte feindliche Gruppe zu befreien, begann das Wehrmachtskommando, basierend auf der 11. Armee, mit der Bildung der Heeresgruppe Don. Der Feind erleitt schwere Verluste. Ab dem 26. November 1942 wurde der Lebensmittelstandard in der eingekesselten Feindgruppe auf 350 Gramm Brot und 120 Gramm Fleisch reduziert. Am nächsten Tag erhielten alle Soldaten und Offiziere der Wehrmacht, die in Stalingrad umzingelt waren, den Text von Hitlers Telegramm, in dem er versprach, Alles in seiner Macht stehende zu tun, um Sie in Ihrem heldenhaften Kampf zu unterstützen. In den von den Faschisten besetzten Gebieten wurde die Ernte nicht eingebracht. Die meisten Kollektivbauern sabotierten die Getreideernte, obwohl die Faschisten das Nichterscheinen zur Arbeit stark bestraften - das erste Mal durch 25 Schläge mit der Rute, das zweite Mal mit Hinrichtung.
Im kalten Dezember wendete sich das Blatt.
Im Ergebnis des sowjetischen Gegenschlags wurde eine Einkesselung der feindlichen Gruppe der deutschen 6. Armee um Stalingrad betrieben. Ende Dezember wurde in den eingekesselten feindlichen Gruppen die täglichen Norm für die Brotverteilung auf 300 Gramm reduziert. Der russische Winter setzte den dafür nicht ausgerüsteten deutschen Truppen erbarmungslos zu. Noch nie in der Geschichte war eine Stadt unter solchen Anstrengungen bis auf die letzte Mauer verteidigt worden.
6. Der letzte Monat der Schlacht - Sieg
Der letzte volle Monat der Schlacht brachte die Entscheidung. Am 1. Januar 1943 beauftragte das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos die Don-Front mit der Liquidierung des eingeschlossenen Feindes. Die Don-Front umfasste ab diesem Tag die 62., 64. und 57. Armee der Stalingrader Front. Das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos benannte die Stalingrader Front in Südfront um (später am 20. Oktober 1943 in 4. Ukrainische Front). Diese Front hatte die strategische Aufgabe erhalten, Rostow am Don zu befreien. Die nordkaukasische Offensivoperation wurde von den Truppen des linken Flügels der Südfront (51. und 28. Armee) und der Transkaukasischen Front in Zusammenarbeit mit der Schwarzmeer-Flotte und mit Unterstützung der 4. und 5. Luftarmee begonnen (Dauer bis zum 4. Februar). Sowjetische Truppen gingen in Richtung des Don-Nebenflusses Sal in die Offensive. Das deutsche Kommando begann Panzereinheiten aus dem Gebiet von Mozdok, Nalchik und Prokhladny in Richtung Stawropol zurückzuziehen, um ihrer Einkreisung zu entgehen.
Die Rostower Offensivoperation der Truppen der Südfront begannen an der Linie Loznaya - Priyutnoye mit Unterstützung der Transkaukasischen und ab dem 24. Januar der Nordkaukasischen Front. Die 5. Stoß- und 2. Gardearmee, die den Hauptschlag lieferten, gingen in Richtung Rostow in die Offensive. In Stalingrad schlossen sich Einheiten der 95. Infanteriedivision mit der 138. Infanteriedivision von I. I. Lyudnikov zusammen, nachdem sie den bis zur Wolga durchgebrochenen Feind vernichtet hatten. Zum Bahnhof Archeda traf die 2. Garde-Mörserdivision (Oberst A.F. Tveretsky). Die Division war operativ der 65. Armee unterstellt. Bis zum 9. Januar nahmen Einheiten der Division Kampfformation im Bereich der Schluchten Vertyachinskaya, Parfenovo und Rubezhnaya auf.
Truppen der Südfront durchbrachen die feindliche Verteidigung im Gebiet südlich von Tormosin und starteten eine Offensive in Richtung Rostow am Don.
Hitlers Truppen besetzten nun noch das Gebiet 53 km von Marinovka bis zum zentralen Teil von Stalingrad nahe der Wolga und 35 km von Norden nach Süden. Dieses Gebiet war 1400 Quadratkilometer groß. Der Feind war nun von sieben sowjetischen Armeen umgeben: der 65., 21., 24., 64., 57., 66. und 62. Armee. In Formationen der Don-Front trafen sich die Schriftsteller Vanda Vasilevskaya und Alexander Korneychuk mit Soldaten. Das staatliche Verteidigungskomitee verabschiedete einen Beschluss über den Bau einer neuen Eisenbahnlinie Kalach – Bogutschar (Dorf Podkolodnoye am linken Donufer – Bau Nr. 213). Die örtliche Industrie der Region Stalingrad produzierte und belieferte die Rote Armee in dieser Zeit mit Filzstiefeln, kurzen Pelzmänteln, Sätzen wattierter Jacken und Hosen, Fäustlingen und Socken sowie Schlitten, Karren, Sätteln und jede Menge andere Ausrüstung.
Die nördliche Truppengruppe der Transkaukasischen Front ging in Richtung Naltschik-Stawropol in die Offensive. Die Truppen der Transkaukasischen Front befreiten die Städte Mozdok und Malgobek. In Richtung Stalingrad fanden Stellungskämpfe statt. Die Truppen der 5. Panzerarmee der Südwestfront und die Truppen der 5. Stoßarmee der Südfront, die die Offensive erfolgreich entwickelten, trieben den Feind von der Flusslinie zurück. Zum Bahnhof Archeda stieß die 3. Artillerie-Division (unter Generalmajor V. G. Solovyov) vor. Die Division war operativ der 65. Armee unterstellt. Bei ihrer Ankunft hatte sie einen 130 km langen Marsch unternommen. Während des Vormarsches der Truppen der 65. Armee unterstützten Einheiten der Division die vorrückenden Truppen und feuerten auf die befestigten Gebiete des Gegners. Das Hauptquartier der Partisanenbewegung an der Stalingrader Front schickt eine Partisanenabteilung von 60 Kämpfern unter dem Kommando von V. A. Ershov hinter die feindlichen Linien. Am nächsten Tag begannen die Partisanen zu kämpfen.
Truppen der Transkaukasischen Front befreiten am 4. Januar 1942 die Hauptstadt der Kabardino-Balkarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, Naltschik.
Das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos genehmigte an diesem Tag den Plan der »Operation Ring« zur Vernichtung der eingekesselten Faschisten bei Stalingrad.
Der Zweck der Operation bestand darin, den Marinovsky-Vorsprung zu beseitigen, den Einkreisungsring zusammenzudrücken, ihn in zwei Teile zu zerlegen und den Feind zu vernichten. Der Hauptschlag wurde von den Streitkräften der 65. Armee ausgeführt. Hitlers Transportflieger lieferte täglich weniger als 100 Tonnen verschiedener Fracht an die eingeschlossenen Truppen von Paulus (der Tagesbedarf beträgt etwa 1000 Tonnen). Die Tagesration der Soldaten betrug: 150 g Brot, 65 – 70 g Fleisch oder Konserven, Pferdefleischsuppe und gelegentlich 25 – 30 g Butter.
Truppen der Nordgruppe der Transkaukasischen Front befreiten die Stadt Prokhladny. Sowjetische Truppen besetzen die Linien Marinovka – Tonkaya-Schlucht – Grenzübergang 564 – Markt – Karavatka-Schlucht – Prudboy-Grenzpunkt (Bezirk Gorodishchensky der Region Stalingrad). Durch Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR wurden neue militärische Abzeichen eingeführt – Schulterstücke für das Personal der Roten Armee (ab 15. Februar – für das Personal der Marine). Die Truppen der Südfront und der Nordgruppe der Transkaukasischen Front entwickelten erfolgreich eine Offensive in Richtung Rostow am Don. Die Truppen der Südwestfront kämpften weiter um die Zerstörung der eingekesselten feindlichen Gruppe in den Gebieten Gartmashevka, Chertkovo, Streltsovka. Aus dem Einsatzbericht des Einsatzführungshauptquartiers der Wehrmacht:
“In Stalingrad verschlechterten sich die Lebensmittelversorgung und der Zustand der Truppen, die Lage mit Treibstoff und Munition wurde kritisch.”
Das sowjetische Kommando entwickelte am 7. Januar 1942 einen Plan, für ein Ultimatum zur Kapitulation der faschistischen Truppen in Stalingrad. Abends sendet der Frontfunk mehrmals eine entsprechende Nachricht an das Hauptquartier von F. Paulus. Der Wehrmachts-Verbindungsoffizier im Hauptquartier der 6. Armee berichtete, dass die Zahl der Hungertoten in den Einheiten 120 Fälle erreicht habe. Das staatliche Verteidigungskomitee verabschiedete einen Beschluss über den Bau der Eisenbahnlinie Panshino-Kalatsch am Don der Südostbahn. Mehr als 6.000 regionale Arbeiter arbeiteten am Bau der Eisenbahnlinie Ilovlya-Saratov, insgesamt wurden 422 km Gleise verlegt.
Am 8. Januar unterbreitete das sowjetische Kommando den in Stalingrad umzingelten faschistischen deutschen Truppen erneut ein Ultimatum mit dem Vorschlag, den sinnlosen Widerstand zu beenden und zu kapitulieren, um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden. Das Ultimatum unterzeichnete der Vertreter des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos N. N. Voronov und der Kommandeur der Donfront K. K. Rokossovsky. Es wurde per Funk an das Hauptquartier von F. Paulus übermittelt und von unseren Parlamentariern Major A. M. Smyslov und dem Übersetzer N. D. Dyatlenko zu den Kampfformationen faschistischer deutscher Truppen überbracht. Aus dem Ultimatum des Kommandos der Don-Front der eingekesselten 6. deutschen Armee: „Alle von Ihnen und Ihrem Hauptquartier angeführten deutschen Einkesselungstruppen stellen den Widerstand ein. Sie müssen uns das gesamte Personal, die Waffen, die gesamte militärische Ausrüstung und das militärische Eigentum ordnungsgemäß in gutem Zustand zur Verfügung stellen … Ihre Antwort wird am 9. Januar 1943 um 6:00 Uhr Moskauer Zeit erwartet …“. Dem entgegen überbrachte General Hube aus Hitlers Hauptquartier den Befehl, den Widerstand bis zu einer neuen Entsatzoffensive der Wehrmachtstruppen in der zweiten Februarhälfte fortzusetzen.
Generaloberst F. Paulus lehnt am folgenden Tag den Kapitulationsvorschlag des sowjetischen Kommandos schriftlich ab.
Der Militärrat der Don-Front wandte sich mit einem Appell an die eigenen Truppen: „Auf in eine siegreiche, entscheidende Schlacht, liebe Kameraden!“ Durch einen Beschluss des staatliche Verteidigungskomitees wurde der erste Sekretär des Stalingrader Regionalkomitees der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki, der Vorsitzende des Stadtverteidigungskomitees, A. S. Chuyanov, zum Mitglied des Militärrats der Donfront ernannt. Truppen der Transkaukasischen Front befreiten die Stadt Kislowodsk.
Die Truppen der Don-Front starteten am 10. Januar die Offensivoperation »Operation Ring« mit dem Ziel, die eingekesselte faschistische Gruppe in der Nähe von Stalingrad zu eliminieren. Die Artillerievorbereitung begann um 08:05 Uhr. 7.000 Kanonen und Mörser zerstören innerhalb von 55 Minuten mit schwerem Feuer die feindliche Verteidigung. Auch die Luftfahrt der 16. Luftwaffe war aktiv. Um 9 Uhr gingen Infanterie und Panzer zum Angriff über. Die Soldaten der 65. Armee unter Generalleutnant P. I. Batov und der 21. Armee unter Generalleutnant I. M. Chistyakov, die den Hauptschlag ausführten, überwanden den heftigen Widerstand des Feindes und durchbrachen die feindlichen Verteidigungsanlagen in Richtung des Marinovsky-Vorsprungs. Die 64. und 57. Armee starten einen Schlag in die allgemeine Richtung an der Kreuzung Basargino – Novy Rogachik. Aus dem Gebiet südwestlich von Erzovka in Richtung Gorodishche wurde die Offensive von den Streitkräften der 66. und 62. Armee durchgeführt.
Das Verhältnis der Kräfte und Mittel der sowjetischen und faschistischen Truppen an der Donfront …
… war relativ ausgeglichen. Die Kräfte und Mittel der Don-Front waren dem Feind nur in der Artillerie und Luftfahrt überlegen. In der Nacht zum 11. Januar wurde der deutsche Widerstand am nordöstlichen Ufer der Karavatka-Schlucht und am südwestlichen Ufer des Flusses Chervlenaya gebrochen.
Die Truppen des linken Flügels der Südwestfront umgingen die feindliche Flanke nördlich von Tatsinskaya und entwickelten einen Angriff entlang des Flusses Kalitva. Sie schnitten die Armeeabteilung Hollidt (nur für wenige Monate bestehender Großverband der Wehrmacht) aus dem Norden tief ab. In der Angriffszone der 57. Armee eroberte die 38. Infanteriedivision unter dem Kommando von Oberst G.B. Safiulin im Morgengrauen einen deutschen Flugplatz in der Nähe von Voroponovo mit 18 einsatzbereiten Flugzeugen. Das Hauptquartier der Partisanenbewegung an der Stalingrader Front schickte zwei Sabotagegruppen in den Rücken der faschistischen Truppen.
Stoßgruppen der 46. und 18. Armee der Schwarzmeer-Streitkräftegruppe der Transkaukasischen Front gingen im Gebiet südlich von Neftegorsk und Shaumyan in die Offensive. Kämpfer der 65. und 21. Armee erreichten den Fluss Rossoshka in der Gegend von Karpovka. Sowjetische Truppen setzen die »Operation Luftblockade« erfolgreich fort. Die Versorgung des Feindes verschlechterte sich stark. Bei einem Bedarf von 946 Tonnen Nahrungsmitteln, Munition und Treibstoff beförderte Hitlers Luftfahrt im Zeitraum vom 12. Januar bis 2. Februar tatsächlich 60–80 Tonnen pro Tag.
Die tägliche Brotportion für die Besatzer betrug 50–100 g.
Der 13. Januar war ereignisreich. Truppen der Transkaukasischen Front befreiten die Stadt Nowotscherkassk. Die Truppen der Woronesch-Front begannen mit der Offensive Ostrogozh-Rossoshan zur Vernichtung der feindlichen Gruppe Ostrogozh-Rossoshan (bis zum 27. Januar). Einheiten der Don-Front gruppieren ihre Truppen neu, der Hauptschlag wurde vom Sektor der 65. Armee in die Zone der 21. Armee verlagert. In Richtung des Hauptangriffs erreichten sowjetische Einheiten den Fluss Rassoshka. Sowjetische Truppen eroberten die Siedlungen Stary Rogachik, Dmitrievka, Tsybenko, Rakotino und die Staatsfarm Nr. 1. Sie überquerten die Linie entlang des Flusses Chervlenaya und bewegten sich zum Bahnhof Karpowskaja. Einheiten der 64. und 57. Armee durchbrachen die feindliche Verteidigung und erreichten den südlichen Stadtrand von Elkha. Der Durchbruch der Verteidigung in diesem Frontabschnitt stellte eine direkte Bedrohung für den Rücken der gesamten deutschen Gruppe dar, die am Ostufer des Flusses Rassoschka festgehalten wurde. Die Angriffsgruppe der 62. Armee räumte unterdessen im Bereich des Werks „Roter Oktober“ mehrere Blocks der Stadt vom Feind. Am Abend erledigten die sowjetischen Truppen die Aufgabe der ersten Etappe. Der Westvorsprung des deutschen Verteidigungssystems wurde abgeschnitten. Das 44. Garde-Schützen-Regiment der 15. Garde-Schützen-Division griff feindliche Stellungen am Ostufer des Flusses Chervlenaya an.
Der Vormarsch zum Dorf Stary Rogatschik wurde durch geschickt getarnte drei Bunker erschwert, aus denen die Deutschen gezieltes Feuer vornahmen. Die Zugführer des 2. Schützenbataillons, Leutnant V. M. Osipov und Unterleutnant A. S. Belykh krochen mit Granatenbündeln zu den Bunkern und machten zwei von ihnen außer Gefecht. Beide Gardisten wurden durch Maschinengewehrfeuer aus dem dritten Bunker getötet. Maschinengewehrschütze Junior Sergeant N. F. Serdyukov kroch auf den Feind zu. Das Stalingrader Komsomol-Mitglied, der ehemaliger Mechaniker des Barrikady-Werks N. F. Serdyukov bedeckte mit seinem Körper die Schießscharten des feindlichen Bunkers. Er sorgte für den Erfolg des Angriffs der vorrückenden Kompanie.
Serdjukow wurde posthum der Titel Held der Sowjetunion verliehen und bleibt unvergessen.
Am Morgen griffen sowjetische Truppen der 6. Armee der Südwestfront den Feind an der Kaschtschejew-Markowka-Front an. Sie drangen am Ende des Tages bis zu einer Tiefe von 6 km in die feindlichen Verteidigungsanlagen an ihrer rechten Flanke ein. Die Truppen der Südwestfront führten einen unterstützenden Schlag in Richtung Pokrowskoje aus. Sie erleichtern so dem linken Flügel der Woronesch-Front die Erfüllung der Aufgaben der Offensivoperation Ostrogozh-Rossoshan. In der Nacht des 15. Januar eroberten sowjetische Truppen den Flugplatz Pitomnik. Am Morgen kam es zu einem Treffen zwischen Einheiten der 65. und 24. Armee.
Der deutsche Schriftsteller Erich Weinert schrieb am 14. Januar in Karpowka in sein Stalingrader Tagebuch: „Karpowka. Die Offensive entwickelt sich rasant. Wie wir erfuhren, wurde der westliche Teil des Kessels bereits von einem riesigen Keil abgeschnitten, der sich von der Nordseite des Rossoschka-Flusstals bis nach Karpowka erstreckt. Dmitrievka, Atamanskaya und Karpovka wurden im Sturm erobert … Überall gab es Anzeichen von Panik. Die Faschisten geben alles auf und kümmern sich überhaupt nicht um die Kranken und Verwundeten. Das große Dorf Karpovka gleicht einem Flohmarkt. Überall, wo man hinschaut, sind umgestürzte Waffen, beschädigte Panzer und auf der anderen Straßenseite geparkte Lastwagen zu sehen. Während der Flucht versuchten die Faschisten die Beute auf die überlebenden Fahrzeuge zu laden und verloren dabei gut die Hälfte. Sie ließen sogar die Maschinengewehre zurück. Überall liegen Stapel von Patronen, Granaten und Bomben.“
Aus befreiten Siedlungen gehen Informationen über die Gräueltaten der faschistischen Besatzer ein
Im Landkreis Woroschilowsk wurden 389 Zivilisten erschossen, in Nischnetschirski 153 und im Krasnoarmejski-Bezirk 50. In den besetzten Gebieten erschossen die Faschisten alle Bewohner jüdischer Nationalität - in Kamenka 195, in Aksay 68, in Zhutovo und Kovalenki mehr als 60, in Vodyanoye 43 Personen. Das Staatsverteidigungskomitee verabschiedete einen Beschluss über den Bau der Eisenbahnstrecke Prudboy –- Tundutovo der Südostbahn.
Am Morgen des 15. Januar nahmen die Truppen der Don-Front nach einer kurzen Artillerievorbereitung ihre Generaloffensive wieder auf. Gegen Mittag wurden die feindlichen Verteidigungsanlagen auf der ehemaligen mittleren Stalingrad-Umgehungsstraße im Sektor Elkhi, Zapadnovka durchbrochen. Im Bereich des eroberten Flugplatzes in Pitomnik vereinigten sich Einheiten der 65. und 24. Armee. Truppen der 64. und 62. Armee hielten mit aktiven Operationen in Stalingrad weiterhin die feindlichen Streitkräfte fest. Dem Kommandeur der Donfront, K.K. Rokossovsky, wurde der Rang eines Generaloberst verliehen. F. Paulus befahl den Chefärzten, Krankenhäuser dem vorrückenden Feind zu überlassen.
Einheiten der Don-Front verfolgten weiterhin den sich zurückziehenden Feind in Richtung Bolschaja Rossoschka und verdichten den Einkesselungsring des Feindes. Tagsüber rückten die Truppen der Roten Armee weitere 8–10 km vor. Der berühmte Scharfschütze V.G. Zaitsev vernichtete in Stalingrad mehr als 250 Faschisten. Junge Scharfschützen der auf seine Initiative gegründeten Scharfschützenschule „Hares“ vernichteten mehr als 1000 Faschisten. Das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR verabschiedete das Dekret „Über die Einrichtung zusätzlicher militärischer Dienstgrade für leitendes Führungspersonal der Luftfahrt-, Artillerie- und Panzertruppen“ (so wurden die militärische Dienstgrade „Marschall der Luftfahrt“, „Marschall der Artillerie“, „Marschall der Panzertruppen“ eingerichtet).
Truppen der Kalinin-Front liquidierten die 7.000 Mann starke feindliche Garnison in Welikije Luki und befreiten die Stadt. Truppen der Woronesch-Front umzingelten die feindliche Gruppe Ostrogozh-Rossoshan. In Richtung Donbass erreichte die 6. A der Südwestfront die Linie Tischkow, Nowopskow, Beloluzk. Am Ende des 17. Januar erreichten die Soldaten der 64., 57., 21. und 65. Armee, die in Richtung des Hauptangriffs operierten, die Linie Bolschaja Rossoschka - Gonchar - Voroponovo. Hier hatte der Feind im Voraus sehr mächtige Befestigungen vorbereitet: Starke Festungen mit einer großen Anzahl von Maschinengewehrbunkern, Panzerkappen und in den Boden eingegrabenen Panzern standen dicht beieinander. Das gesamte Zufahrtsgebiet war mit Stacheldraht umzäunt und stark vermint. „Um diese gewaltigen Positionen zu überwinden, war es notwendig, sein Vaterland und die Sowjetmacht wirklich zu lieben und den Feind aufs Schärfste zu hassen“, schrieb K. K. Rokossovsky. Die Länge der Frontlinie entlang des Einkreisungsrings betrugt nun 110 km.
Die Gesamtfläche des eingekesselten Umlandes der Faschisten verringerte sich um 800 Quadratkilometer auf 600 Quadratkilometer.
Truppen der Transkaukasischen Front befreiten die Städte Diwnoje und Tscherkessk. Für die letzte Phase der »Operation Ring« wurden die Truppen neu gruppiert. Die Arbeiter der Region Stalingrad schickten 500.000 Geschenkpakete an die Frontsoldaten der Roten Armee, und die Kollektivbauern spendeten 62 Millionen Rubel aus ihren Ersparnissen für den Bau von Panzern und Flugzeugen. Die »Operation Welikije Luki« endete. Die Truppen der Kalinin-Front rückten 25–30 km nach Westen vor. Truppen der Woronesch-Front befreiten die Stadt Ostrogozhsk und der Transkaukasischen Front die Stadt Newinnomyssk. Der Staatliche Verteidigungsausschuss verabschiedete einen Beschluss über die Organisation der Reparatur von Panzern in den Gebieten der Süd- und Südwestfront im Werk Nr. 264 der Werft des Volkskommissariats für Panzer und Industrie in Stalingrad.
Generaloberst F. Paulus wandte sich mit Berichten über die Verschlechterung der Lage der Truppen aufgrund der katastrophalen Lage bei Nahrungsmitteln, Treibstoff und Munition an das Kommando der Heeresgruppe und das Hauptkommando der Bodentruppen. Das Oberkommandos schränkte die Handlungsfreiheit von Generaloberst F. Paulus ein und verbot die Kapitulation. Die rumänischen Einheiten der eingekesselten feindlichen Gruppe wurden aus dem Einsatz abgezogen.
Hitler forderte erstmals kategorisch einen Angriff Japans auf die Sowjetunion.
Truppen der Transkaukasischen Front befreiten mit Unterstützung von Partisanen und Arbeitern lokaler Unternehmen die Stadt Stawropol. Das sowjetische Kommando bereitet sich aktiv auf die zweite Phase der »Operation Ring« vor. In der Zone der 65. und 24. Armee dauern die intensiven Kämpfe an. Der Jagdflieger N. Zaikin schoss in einer Luftschlacht bei Stalingrad ein deutsches Transportflugzeug mit Kanonenfeuer ab. Beim Angriff des zweiten Flugzeugs versagte die Waffe. Vom Kommandostand aus wurde ihm per Funk befohlen: „Wenn Ihnen die Munition ausgeht, holen Sie sich den Widder.“ Mit dem Propeller seines Flugzeugs rammte Zaikin die zweite Yu-52 und konnte sicher auf dem Flugplatz landen. Das Landesverteidigungskomitee beschloss, einen Teil des vom Feind gefangenen und umzingelten Militärpersonals zur Wiederauffüllung der aktiven Armeen einzusetzen. Das Stalingrader Verteidigungskomitee verabschiedete einen Beschluss über die Ausbildung von Bergleuten und Minenräumlehrern. Dem Stadtvorstand und dem Regionalkomitee des Komsomol wurde vorgeschlagen, bis zum 8. Februar 250 Bergleute auszubilden.
Die Truppen der Südfront erreichten am 22. Janaur die Linie Krasny Manych, Bogoroditskoye und befreiten die Stadt Salsk. Die Truppen der Don-Front (64., 57. und 21. Armee) nahmen ihre Offensive entlang der gesamten 22 Kilometer langen Frontlinie wieder auf. Nach vernichtenden Schlägen der Artillerie durchbrachen Einheiten der 57. Armee die feindliche Verteidigungslinie und eroberten Woroponowo. Laut Befehl des Hauptquartiers befahl Generaloberst F. Paulus den Truppen, den Widerstand „unter keinen Umständen“ einzustellen. Sowjetische Truppen besetzten den Flugplatz Gumrak und machten somit eine Versorgung der bei Stalingrad umzingelten feindlichen Gruppe unmöglich. Das Stalingrader Regionalkomitee der Allunionskommunistischen Partei (Bolschewiki) beschloss, in jedem Bezirk die notwendigen Plätze für die Beerdigung der Verteidiger Stalingrads bereitzustellen.
Am Samstag dem 23. Januar ging die aktive Offensive der Truppen der Don-Front weiter in Richtung Gorodishche – Gumrak und den südlichen Regionen Stalingrads. Das Zentralkomitee der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki und der Rat der Volkskommissare der UdSSR verabschiedeten eine Resolution über Maßnahmen zur Wiederherstellung von MTS und Kollektivwirtschaften in den von der faschistischen Besatzung befreiten Gebieten.
24. Januar - das Hauptquartier des Oberkommandos schuf die Nordkaukasusfront auf der Grundlage der nördlichen Truppengruppe der Transkaukasischen Front. Die Schwarzmeer-Flotte stand unter seiner operativen Kontrolle. Truppen der Transkaukasischen Front befreiten die Stadt Armawir. Am Ende des Tages näherten sich Einheiten der 64. und 57. Armee auf der Verfolgung des Feindes dem südwestlichen und westlichen Stadtrand von Stalingrad. Generaloberst F. Paulus berichtete dem OKW (Oberkommando der Wehrmacht) per Funk über den fast völligen Mangel an Munition und Lebensmitteln in der Truppe und die Unmöglichkeit einer einheitlichen Führung und Kontrolle.
Paulus erneuerte sein Ersuchen um Erlaubnis zur Kapitulation.
Truppen der Woronesch-Front befreiten am 26. Januar die Stadt Woronesch. Seit dem Morgen lieferten sich Einheiten der 64. und 57. Armee erbitterte Gefechte auf den Straßen von Stalingrad. Die umzingelten 20. rumänische und 297. deutsche Infanteriedivision kapitulierten. Während der folgenden viertägigen Offensivkämpfe rückten die Truppen der Don-Front 10–15 km vor. Die 21. Armee eroberte Gumrak und unterbrach hier die Eisenbahn. Die 65. Armee besetzte Aleksandrovka und Gorodishche. Die 64. und 57. Armee, die aus dem Süden Stalingrads vorrückten, durchbrachen die Verteidigungsanlagen am inneren Rand der Stadt und kämpften auf dem Gebiet von Kuporosny - Elshanka - Peschanka - Bahnhof Voroponovo.
Seit Beginn der »Operation Ring« wurden über 100.000 Faschisten getötet, verwundet und gefangen genommen. Das vom Feind besetzte Gebiet wurde auf 100 Quadratkilometer reduziert. Seine Länge von Nord nach Süd betrug 20 km und von West nach Ost nur 3,5 km. Die Truppen der Don-Front näherten sich dem südwestlichen und westlichen Stadtrand von Stalingrad und vernichteten den Feind auf den Straßen der Stadt. Hitler lehnte das Ersuchen des Kommandeurs der 6. Feldarmee zur Kapitulation ab und forderte den Kampf bis zum Letzten.
Die feindlichen Truppen wurden in zwei Gruppen geteilt - die südliche im zentralen Teil der Stadt Stalingrad und die nördliche im Bereich der Barrikada- und Traktorenfabriken. Die 64., 57. und 21. Armee kämpften gegen den südlichen Teil der Hitler-Truppen, und die 62., 65. und 66. Armee kämpften gegen die nördliche Gruppe. Generaloberst F. Paulus ernannte den Kommandeur der nördlichen Truppengruppe, den Kommandeur des 11. Armeekorps, General der Infanterie K. Strecker, und den Kommandeur der südlichen Truppengruppe, den Kommandeur der 71. Infanteriedivision, Oberst F. Roske. F. Paulus befand sich am Standort der südlichen Gruppe der faschistischen Truppen. Das Hauptquartier der 6. Feldarmee wechselt seinen Standort vom Keller des Wodnikow-Krankenhausgebäudes in den Keller des Zentralen Kaufhauses.
Am 27. Januar begannen Kämpfe zur Vernichtung der in Stalingrad umzingelten zerstückelten Truppen. Besonders hartnäckig wurde in einigen Gebäuden und Stadtteilen gekämpft. Truppen der 64., 57. und 21. Armee aus dem Südwesten und Nordwesten verdichten den Einkesselungsring um die südliche Feindgruppe. Im zentralen Teil von Stalingrad kapitulierten die 44. deutsche Infanteriedivision und die 1. rumänische Kavalleriedivision. In der Nacht zum 28. Januar unterzeichnete Hitler den Einsatzbefehl Nr. 2, in dem es darum ging, “die 6. Armee in ihrer Festung zu halten” und die Voraussetzungen für die Truppenbefreiung bei Stalingrad zu schaffen.
Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn erließ das Volkskommissariat für Verteidigung der UdSSR den Befehl, Einheiten, die sich in Kämpfen um besiedelte Gebiete besonders hervorgetan hatten, Ehrennamen zu verleihen.
Erhaltene Ehrentitel: 1. Garde-Panzerkorps - Donskoy, 2. Garde-Panzerkorps - Tatsinsky, 3. Garde-Panzerkorps – Kotelnikovsky, 3. und 4. Garde mechanisierte Korps - Stalingrad, 4. Panzerkorps - Stalingrad, 4. Garde-Panzerkorps - Kantemirovsky, 5. Garde mechanisiertes Korps - Zimnikovsky.
Stoßgruppen der 13. Armee der Brjansk-Front, der 38. und 40. Armee der Woronesch-Front besetzten Kastornoje und blockierten am 28. Januar die wichtigsten Fluchtwege des Feindes nach Westen. Gleichzeitig zog ein Teil der Streitkräfte der 13. und 40. Armee nach Westen und bildete eine äußere Einkesselungsfront. Im Gebiet südöstlich von Kastornoye wurden die Hauptkräfte der feindlichen Gruppe (bis zu 9 Divisionen) umzingelt. Truppen der Woronesch-Front befreiten die Stadt Nowy Oskol. Truppen der Nordkaukasusfront befreiten die Stadt Kropotkin.
Von diesem Tag an wurde Essen in den umzingelten feindlichen Truppen nur noch an die Soldaten verteilt, die an der Front kämpften.
Die Truppen der Woronesch-Front begannen, die südöstlich von Kastorny eingekesselte feindliche Gruppe zu liquidieren. Truppen der Nordkaukasusfront befreiten die Stadt Maikop. Es wurde eine Weisung des Militärrats der Don-Front an die Militärräte der Armeen über die Behandlung von Kriegsgefangenen und die Beseitigung von Mängeln bei ihrer Aufnahme und Begleitung angenommen. Generalleutnant Schlemer und andere deutsche Generäle empfingen die sowjetischen Gesandten und verhandelten mit ihnen über die Kapitulation. Die Reste der 376. Wehrmachts-Infanteriedivision ergaben sich. In Mexiko-Stadt fand an diesem Tag ein feierliches Treffen von Vertretern der mexikanischen Intelligenz und ausländischen Gästen zu Ehren der UdSSR statt, bei dem auch der berühmte chilenische Dichter Pablo Neruda anwesend war. Bei dem Treffen las Neruda sein berühmtes Gedicht „Ein neues Liebeslied für Stalingrad“ vor. Der Dichter überreichte dem “Russian Assistance Committee” eine Kopie dieses Werkes mit allen Urheberrechten.
Die Truppen der 64. und 57. Armee näherten sich dem Stadtzentrum, nachdem sie die südliche feindliche Gruppe zerstückelt hatten. Die Truppen der linken Flanke der 64. Armee - die 29. Schützendivision, die 38. motorisierte Schützenbrigade und die 36. Garde-Schützendivision - kämpften im zentralen Teil der Stadt. Das 7. Schützenkorps und die 204. Schützendivision vernichtete den Feind nördlich der Flussmündung Zarin, am Ufer der Wolga. Truppen der 21. Armee rücken aus Nordwesten vor.
Hitler verlieh F. Paulus den Rang eines Feldmarschalls. Die 38. motorisierte Schützenbrigade blockierte in Zusammenarbeit mit dem 329. Pionierbataillon in der Nacht vom 30. auf den 31. Januar das Kaufhausgebäude, in dem sich das Hauptquartier der 6. Feldarmee und der Wehrmachtsgruppe Süd befindet. Telefonleitungen wurden durchtrennt.
Am Morgen des 31. Januar 1942 begannen die Deutschen mit Verhandlungen über eine Kapitulation.
Das Ultimatum der sowjetischen Führung für einen sofortigen Waffenstillstand und die vollständige Kapitulation der südlichen deutschen Truppengruppe wurde angenommen. Um 13:00 Uhr wurde Generalfeldmarschall F. Paulus zusammen mit seinem Hauptquartier gefangen genommen. Die Deutschen übergaben Karten von Minenfeldern, die später bei der Minenräumung von Stalingrad verwendet wurden. Die nördliche Wehrmachtsgruppe unter dem Kommando von Generaloberst K. Strecker leistet weiterhin Widerstand.
Am 1. Februar begann ein heftiger Artillerieangriff der nördliche Gruppe. Die Kämpfe dauerten den ganzen Tag an. Im Hitlerhauptquartier wurde beschlossen, den “heldenhaften Kampf von Stalingrad” in der offiziellen Botschaft des OKB zu verherrlichen. Die Zeitung “Stalingradskaja Prawda” veröffentlichte ein Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR über die Verleihung von Orden und Medaillen an Partei-, Sowjetarbeiter, Arbeiter und Angestellte der Region - aktive Teilnehmer an der Niederlage der Faschisten in Stalingrad. Im Keller der mechanischen Montagehalle des Traktorenwerks wurde das Hauptquartier der nördlichen feindlichen Truppengruppe unter dem Kommando von Generaloberst K. Strecker erobert. Über 40.000 deutsche Soldaten und Offiziere legten ihre Waffen nieder. W. Churchill schrieb in einer Nachricht an J.V. Stalin: “Bitte nehmen Sie meine Glückwünsche zur Kapitulation von Feldmarschall Paulus und anlässlich des Endes der 6. deutschen Armee entgegen. Das ist wirklich ein erstaunlicher Sieg.”
Der Vertreter des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos, Marschall der Artillerie Woronow, und der Kommandeur der Don-Front, Generaloberst Rokossowski, berichteten am 2. Februar 1943 dem Oberbefehlshaber, Genosse Stalin:
„In Erfüllung Ihres Befehls vollendeten die Truppen der Don-Front am 2.2.43 um 16.00 Uhr die Niederlage und Zerstörung der feindlichen umzingelten Stalingrad-Gruppe. Vollständig zerstört und teilweise erobert: 11. Armeekorps, 8. Armeekorps, 14. Panzerkorps, 51. Armeekorps, 4. Armeekorps, 48. Panzerkorps bestehend aus 22 Divisionen: 44, 71, 76, 79, 94, 100. Licht, 113, 376, 295, 297, 305, 371, 384, 389. Infanteriedivisionen; 3., 29. und 60. motorisierte Division; 14., 16. und 24. deutsche Panzerdivision; 1. Kavallerie- und 20. rumänische Infanteriedivision. … Über 91.000 Gefangene wurden genommen, davon mehr als 2.500 Offiziere und 24 Generäle, darunter 1 Generalfeldmarschall, 2 Generaloberste, der Rest Generalleutnants und Generalmajore. Aufgrund der vollständigen Liquidierung der eingekesselten feindlichen Truppen wurden die Kampfhandlungen in der Stadt Stalingrad und im Stalingrader Gebiet eingestellt. Die Trophäenzählung geht weiter.“
Als Reaktion auf die Meldung über die Liquidierung der eingeschlossenen Stalingrad-Gruppe erließ Oberbefehlshaber I. V. Stalin am selben Tag einen Befehl an die Truppen der Don-Front, der sich an den Marschall der Artillerie Woronow und den Generalobersten Rokossowski richtete. Er gratulierte den beiden Kommandierenden und ihren Truppen der Donfront zum erfolgreichen Abschluss der Liquidierung der bei Stalingrad umzingelten feindlichen Truppen. Er sprach allen Soldaten, Kommandeuren und politischen Mitarbeitern der Don-Front seinen Dank für ihre hervorragenden Militäreinsätze aus.
Die große Schlacht an der Wolga, die 200 Tage und Nächte dauerte, war vorbei.
7. Zusammenfassung zur Verteidigungsschlacht
Von Juli bis November 1942 gelang es der Roten Armee, den Aggressor zu zwingen, sich in Abwehrkämpfen zu verzetteln und bis Anfang Februar 1943 infolge der Gegenoffensive »Uranus« eine gewaltige Gruppe deutscher Truppen einzukreisen und zu zerstören. Am Ende war die Offensive »Wintergewitter« gescheitert. Die Rote Armee erkämpfte einen Einkesselungsring um die Ruinen von Stalingrad. Die eingeschlossene Gruppe der 6. Armee kapitulierte am 2. Februar 1943, darunter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus und 24 weitere Generäle der Wehrmacht.
Die Schlacht von Stalingrad war eine der heftigsten und blutigsten in der Geschichte der Menschheit - gemessen an der Zahl der unwiederbringlichen Gesamtverluste (Getötete, Verletzte, Vermisste) der Kriegsparteien. Die Verluste betrugen u.a. (Quelle: russ. Wikipedia, Schlacht von Stalingrad, 22.05.2024):
- Rote Armee - 478.741 Gefallene,
- davon 323.856 Gefallene in der Verteidigungsphase der Schlacht,
- und 154.885 Gefallene in der Offensive,
- die Wehrmacht - etwa 300.000 Gefallene,
- die deutschen Verbündeten (Italiener, Rumänen, Ungarn, Kroaten) etwa 200.000 Gefallene,
- die Zahl der toten Bevölkerung in Stalingrad kann nicht einmal annähernd bestimmt werden, aber die Zahl liegt bei wenigstens Zehntausenden,
- der faschistische Block verlor insgesamt rund 1,5 Millionen Menschen (!) an Toten, Verwundeten, Gefangenen und Vermissten – ein Viertel aller seiner an der sowjetisch-deutschen Front operierenden Streitkräfte.
Dazu kommen die im Rahmen der »Operation Barbarossa« durch die faschistischen Wehrmacht und weitere unterstützende Kampfgruppen (Kollaborateure und Spezialeinheiten, besondere, sogenannte „Einsatzgruppen“, zusammengesetzt aus Sicherheitsdienst und Polizei) in den besetzten Gebieten bestialisch und planmäßig ermordeten Juden, Slawen und Widerständler.
Im Stalingrader Kessel wurden als Teil der 6. Armee der Wehrmacht vernichtet (Quelle w.o.):
- Hauptquartiere der 8., 11., 51. Armee und des 14. Panzerkorps;
- 44., 71., 76., 113., 295., 305., 376., 384., 389., 394. Infanteriedivision;
- 100. leichte Infanteriedivision;
- 14., 16. und 24. Panzerdivision;
- 3. und 60. motorisierte Division;
- 1. Rumänische Kavalleriedivision;
- 9. Luftverteidigungsdivision.
Als Teil der 4. Panzerarmee der Wehrmacht wurden vernichtet (Quelle w.o.):
- Hauptquartier des 4. Armeekorps;
- 297. und 371. Infanteriedivision;
- 29. motorisierte Division;
- 1. und 20. rumänische Infanteriedivision;
- der größte Teil der RGK-Artillerie;
- Abteilungen der Todt-Organisation;
- große Streitkräfte technischer Einheiten der RGK;
- das 48. Panzerkorps der Wehrmacht bestehend aus der 22. Panzerdivision und rumänische Panzerdivision.
Außerhalb des Kessels wurden fünf Divisionen der 2. Armee und des 24. Panzerkorps zerstört - sie verloren 50-70 % ihrer Stärke. Das 57. Panzerkorps der Heeresgruppe A, das 48. Panzerkorps sowie die Divisionen der Gruppen Hollidt, Kempff und Fretter-Picot erlitten enorme Verluste. Mehrere Flugplatzdivisionen und eine große Anzahl einzelner Einheiten und Formationen wurden zerstört. Durch Maßnahmen zur Versorgung der bei Stalingrad und mehreren kleineren Kesseln eingeschlossenen Truppen wurde die deutsche Luftfahrt stark geschwächt. Der deutsche Propagandaminister Paul Joseph Goebbels erklärte Ende Januar 1943: “Deutschland wird den russischen Angriffen nur dann standhalten können, wenn es gelingt, seine letzten Truppenreserven zu mobilisieren.”
Als Ergebnis der Schlacht ergriff die Rote Armee entschieden die strategische Initiative und diktierte nun dem Feind ihren Willen. Dies veränderte die Art des Vorgehens der deutschen Truppen im Kaukasus, in den Gebieten Rschew und Demjansk. Nach dieser entscheidenden Schlacht konnte das faschistische Deutschland nicht mit neuen Wehrpflichtkontingenten aus Rumänien, Ungarn und der Slowakei rechnen. Sie musste die verbliebenen alliierten Divisionen nun für den rückwärtigen Dienst, den Kampf gegen Partisanen und in einigen sekundären Abschnitten der Front einsetzen.
Die Kampfkraft der Wehrmacht war grundlegend geschwächt. Der Weg zur Befreiung des sowjetiaschen Territoriums von den Agressoren und Europas vom Faschismus war geebnet.
Während des Großen Vaterländischen Krieges (1941-1945), wurde die Schlacht um Stalingrad, um die Zugänge zur Stadt und in der Stadt selbst (vom 12. Juli 1942 bis 2. Februar 1943), zu einer der wichtigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) - UND zu seinem Wendepunkt. Die Offensive in Richtung Stalingrad wurde zunächst von der 6. deutschen Armee und ab 31. Juli 1942 von der 4. Panzerarmee angeführt. In einer Verteidigungsoperation bluteten sowjetische Truppen die Hauptgegnergruppe bei Stalingrad aus. Sie schufen damit die Voraussetzungen für eine Gegenoffensive. Nachdem das sowjetische Kommando zusätzliche Kräfte konzentriert hatte, umzingelte und besiegte eine Offensivoperation die 6. und 4. Panzerarmee der Faschisten sowie die rumänische 3. und 4. Armee sowie die 8. italienische Armee.
Der 2. Februar – der Tag des Endes der Schlacht von Stalingrad – ist heute einer der Tage des militärischen Ruhms Russlands.
Für herausragende Verdienste um das Vaterland wurde Stalingrad am 1. Mai 1945 der Ehrentitel Heldenstadt und am 8. Mai 1965 der Lenin-Orden und die Goldstern-Medaille verliehen. Gleich nach dem Krieg erhob er sich die Stadt aus der Asche wie der legendäre Vogel Phönix.
1961 wurde die Heldenstadt von Stalingrad in Wolgograd umbenannt.
Das moderne Wolgograd ist heute eine der schönsten Städte Russlands. Gemäß dem Masterplan von 1945 wurde das historisch etablierte lineare Planungssystem beibehalten und der Küstenteil von Industriegebäuden, Lagerhäusern usw. befreit, wodurch Wohngebiete vom Fluss abgeschnitten wurden. Im Nordosten wird die Stadt durch das Wasserkraftwerk Wolga (in der Stadt Wolga) geschlossen, im Südwesten durch den Schifffahrtskanal Wolga-Don, der die Millionenstadt Wolgograd zu einem Hafen der fünf Meere machte.
Wolgograd ist heute ein bedeutendes industrielles und kulturelles Zentrum mit zwanzig höheren Bildungseinrichtungen, einem Planetarium mit einzigartiger Ausstattung und dutzenden Bibliotheken. Die Stadt erfüllt dank ihrer günstigen verkehrstechnischen und geografischen Lage sowie seines hohen Industriepotenzials wichtige strategische Funktionen in der sozioökonomischen Entwicklung Südrusslands. Das Vorhandensein einer leistungsstarken wissenschaftlichen Basis und höherer Bildungseinrichtungen verschiedener Spezialisierungen in Wolgograd schafft in der Gegenwart die Voraussetzungen für eine groß angelegte Umstrukturierung der Industrieproduktion und Transformationen des städtischen Wirtschaftskomplexes auf einer fortschrittlichen innovativen Basis.
8. Ein Menschenschicksal
Ich möchte hier von einem Freund berichten, von Sergej. Er ist Russe, und lebt seit einigen Jahren in Deutschland im Nachbardorf. Er stammt aus dem Ural. Sergej hatte einige Zeit als Soldat in Afghanistan gekämpft. Sein Großvater hatte damals (1942/43) Stalingrad verteidigt - für uns ein Menschenschicksal, eins aus jener Zeit, wie es auch Michail Scholochow beschrieb und Sergei Bondartschuk großartig im → Film wiedergab, wenn auch ein anderes - ein Einzelschicksal, wie millionenfach, wie fast in jeder Familie der damaligen Sowjetunion.
Sergejs Großvater Dmitri Alexandrowitsch Korionov war Matrose auf einem Wolga-Schiff. Seine Mannschaft hat die Stalingrad-Kämpfer an Land mit Munition versorgt und Zivilisten sowie Verwunderte evakuiert. In den beiliegenden Bildern sehen wir Auszeichnungen und Info’s von/zu ihm. Im Archiv in Podolsk bei Moskau hat Sergej diese Bilder gefunden. Leider gibt es nicht mehr Bilder oder weitere Informationen zum Großvater.
Heutige Geschichtsaufzeichnungen dürfen solche Menschenschicksale nicht unvergessen lassen. Sie müssen sie noch mehr ehren bzw. erwähnen. Die Erinnerung muss leben.
Bilder aus dem Archiv in Podolsk:
9. Historische Einordnung der Schlacht
Dieser Sieg der Roten Armee markierte nach einer Reihe von Niederlagen in den Jahren 1941–1942 den Beginn eines „radikalen Wandels“ - das Erringen der strategischen Initiative - nicht nur im Großen Vaterländischen Krieg, sondern im gesamten gesamten Zweiten Weltkrieg.
Die militärische Bedeutung des Sieges bestand darin, dass die Gefahr einer Besetzung der Gebiete der unteren Wolgaregion und des Kaukasus sowie der Baku-Ölfelder durch die Wehrmacht und ihre Verbündeten beseitigt war.
Die Folge des Sieges der UdSSR in der Schlacht war, dass die Türkei die Invasion der UdSSR im Frühjahr 1943 aufgab und Japan den geplanten Sibirienfeldzug nicht unternahm. Rumänien, Italien und Ungarn begannen nach Möglichkeiten zum Ausstieg aus dem Krieg und zum Abschluss eines Separatfriedens mit Großbritannien und den USA zu suchen.
Laut einer Studie von WZIOM (russisches Markt- und Meinungsforschungsunternehmen), die im Januar 2018 durchgeführt wurde und dem 75. Jahrestag der Niederlage der Invasoren in der Schlacht von Stalingrad gewidmet war, halten 55 % der befragten erwachsenen Russen den Sieg in der Schlacht von Stalingrad für ein entscheidendes Ereignis für die Ergebnis des Großen Vaterländischen Krieges.
Der 2. Februar – der Tag des Endes der Schlacht von Stalingrad – ist einer der Tage des militärischen Ruhms Russlands.
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Quellenverzeichnis
- Russischen Historischen Gesellschaft - Beitrag » 17 июля 1942 года, началась Сталинградская битва
- Russische Wikipedia - Beitrag » Сталинградская битва
- Offizielle Webseite der Verwaltung von Wolgograd - Beitrag » Царицынъ - Сталинград - Волгоград
- Website des Museumskomplex zur Schlacht von Stalingrad - Beitrag » ИСТОРИЯ - Хроники и судьбы
- Volksbund - gemeinsam für den Frieden - Beitrag » Stalingrad - eine Tragödie der Welt
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